Hängt das Klinik-Mosaik bald im Pro Vita?
Wilfried Steinhart macht ersten Vorstoß – Ortsbesichtigung Mitte November
VS-SCHWENNINGEN - Der neue Standort des Wandmosaiks, das derzeit noch in einem Gebäude des ehemaligen Schwenninger Klinikums hängt, ist noch nicht geklärt. Nun kommt als möglicher Ort die Rehaklinik Pro Vita in Villingen infrage.
Das Kunstwerk von Bertold Müller-Oerlinghausen schlägt in diesen Tagen hohe Wellen. Das Wandmosaik, das am Donnerstag kommende Woche abgetragen und anschließend an einem sicheren Ort aufbewahrt werden soll, ist sozusagen das letzte Hindernis, bevor auch das restliche Klinikgemäuer abgerissen werden kann. Die Firma Rebholz aus Bad Dürrheim will das Kunstwerk übernehmen und auf demselben Areal an der Hausfassade der geplanten Service-Wohnanlage anbringen. Parallel dazu ist aber der Villinger Kunsterhalter Wilfried Steinhart bemüht, eine andere Lösung zu suchen und hat diese womöglich bereits gefunden: Bei seiner Suche nach einem „geeigneten Ort, der vor allem im Innern eines Gebäudes zum Schutz des Mosaiks sein soll“, stieß er auf das Foyer des Geriatrischen Rehazentrums Pro Vita in Villingen.
„Dort hängt im Moment ein Wandteppich, für den es aber einen anderen Platz in dem Gebäude geben würde“, sagt Steinhart und verweist auf seine angefertigte Fotomontage. Und tatsächlich wird diese konkrete Idee weiter verfolgt. Nachdem Klinik-Geschäftsführerin Angelika Gebauer ihr Interesse an dem Vorschlag von Wilfried Steinhart bekundete, reagierte auch das Denkmalamt. Wie Christine Lauble-Klepper auf Anfrage mitteilte, wird es gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege am 14. November eine Besichtigung der Rehaklinik geben. „Wir schauen uns die Örtlichkeit an. Natürlich sind wir sehr glücklich darüber, dass die Firma Rebholz ihre Bereitschaft für eine Übernahme erklärt hat. Aber eine Entscheidung ist noch nicht gefallen und deshalb kommen auch weitere Optionen infrage“, sagt Christine Lauble-Klepper. Hierzu gehöre auch die Rehaklinik, zumal das Denkmalschutzamt, ebenso wie Steinhart, eine Anbringung in einem geschlossenen Raum befürwortet. „Also in einem Innenraum wäre das Kunstwerk auf jeden Fall besser geschützt“, begründet Lauble-Klepper.
Dass in dieser Sache noch so viel Bewegung ist, wundert Günter Tarlatt, Projektentwickler bei der Rebholz-Gruppe. „Es gibt eine mündliche Vereinbarung, die bei einem Treffen mit unserer Firma, Gregor Braun, Restaurator Eberhard Grether und dem Amt für Denkmalschutz in der Stadtverwaltung Villingen-Schwenningen getroffen wurde“, sagt Tarlatt. Von dem Engagement von Wilfried Steinhart wisse er nichts, da dieser noch nie mit ihm gesprochen habe. Bei diesem Treffen wurde über die Transport- und Lagermöglichkeiten gesprochen und festgelegt, dass die Angelegenheit auf den Tisch der Denkmalschutzbehörde kommt, berichtet Tarlatt. „Thema war damals auch, dass die Wirkung des Mosaiks verstärkt werden solle. Deshalb machten wir den Vorschlag, es an einer Außenwand anzubringen und auf demselben Areal zu behalten, damit es möglichst viele Bürger sehen – ohne in ein Gebäude hineingehen zu müssen“, erklärt Tarlatt. Dass über Alternativen diskutiert werden müsse, sei ihm deshalb neu. Wenn es aber Diskussionsbedarf gebe, dann sei es wohl jetzt an der Zeit Entscheidungen zu treffen. Schließlich solle das Kunstwerk nächste Woche abtransportiert und eingelagert werden. „Es geht auch darum, wer für die Kosten aufkommt. Und hier sprechen wir von einem hohen fünfstelligen Betrag“, so Tarlatt. Noch nichts endgültig geklärt Architekt und Geschäftsführer Michael Rebholz dürfte das Anliegen des Denkmalamtes durchaus geläufig sein. „Ich habe vergangene Woche mit ihm gesprochen und anklingen lassen, dass es sich um einen laufenden Prozess handelt und noch nichts endgültig geklärt ist“, sagte Christine Lauble-Klepper. Geklärt muss bis nächste Woche allerdings sein, wo die neun rechteckigen Teile des Mosaiks gelagert werden. Unabhängig vom neuen Standort kommt hier wieder Wilfried Steinhart ins Spiel: „Gregor Braun hat mich mit der Suche nach einer geeigneten Lagermöglichkeit beauftragt. Diese gilt es für mich nun schnellstmöglich zu finden.“