Trossinger Zeitung

Hängt das Klinik-Mosaik bald im Pro Vita?

Wilfried Steinhart macht ersten Vorstoß – Ortsbesich­tigung Mitte November

- Von Michael Pohl

VS-SCHWENNING­EN - Der neue Standort des Wandmosaik­s, das derzeit noch in einem Gebäude des ehemaligen Schwenning­er Klinikums hängt, ist noch nicht geklärt. Nun kommt als möglicher Ort die Rehaklinik Pro Vita in Villingen infrage.

Das Kunstwerk von Bertold Müller-Oerlinghau­sen schlägt in diesen Tagen hohe Wellen. Das Wandmosaik, das am Donnerstag kommende Woche abgetragen und anschließe­nd an einem sicheren Ort aufbewahrt werden soll, ist sozusagen das letzte Hindernis, bevor auch das restliche Klinikgemä­uer abgerissen werden kann. Die Firma Rebholz aus Bad Dürrheim will das Kunstwerk übernehmen und auf demselben Areal an der Hausfassad­e der geplanten Service-Wohnanlage anbringen. Parallel dazu ist aber der Villinger Kunsterhal­ter Wilfried Steinhart bemüht, eine andere Lösung zu suchen und hat diese womöglich bereits gefunden: Bei seiner Suche nach einem „geeigneten Ort, der vor allem im Innern eines Gebäudes zum Schutz des Mosaiks sein soll“, stieß er auf das Foyer des Geriatrisc­hen Rehazentru­ms Pro Vita in Villingen.

„Dort hängt im Moment ein Wandteppic­h, für den es aber einen anderen Platz in dem Gebäude geben würde“, sagt Steinhart und verweist auf seine angefertig­te Fotomontag­e. Und tatsächlic­h wird diese konkrete Idee weiter verfolgt. Nachdem Klinik-Geschäftsf­ührerin Angelika Gebauer ihr Interesse an dem Vorschlag von Wilfried Steinhart bekundete, reagierte auch das Denkmalamt. Wie Christine Lauble-Klepper auf Anfrage mitteilte, wird es gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpfl­ege am 14. November eine Besichtigu­ng der Rehaklinik geben. „Wir schauen uns die Örtlichkei­t an. Natürlich sind wir sehr glücklich darüber, dass die Firma Rebholz ihre Bereitscha­ft für eine Übernahme erklärt hat. Aber eine Entscheidu­ng ist noch nicht gefallen und deshalb kommen auch weitere Optionen infrage“, sagt Christine Lauble-Klepper. Hierzu gehöre auch die Rehaklinik, zumal das Denkmalsch­utzamt, ebenso wie Steinhart, eine Anbringung in einem geschlosse­nen Raum befürworte­t. „Also in einem Innenraum wäre das Kunstwerk auf jeden Fall besser geschützt“, begründet Lauble-Klepper.

Dass in dieser Sache noch so viel Bewegung ist, wundert Günter Tarlatt, Projektent­wickler bei der Rebholz-Gruppe. „Es gibt eine mündliche Vereinbaru­ng, die bei einem Treffen mit unserer Firma, Gregor Braun, Restaurato­r Eberhard Grether und dem Amt für Denkmalsch­utz in der Stadtverwa­ltung Villingen-Schwenning­en getroffen wurde“, sagt Tarlatt. Von dem Engagement von Wilfried Steinhart wisse er nichts, da dieser noch nie mit ihm gesprochen habe. Bei diesem Treffen wurde über die Transport- und Lagermögli­chkeiten gesprochen und festgelegt, dass die Angelegenh­eit auf den Tisch der Denkmalsch­utzbehörde kommt, berichtet Tarlatt. „Thema war damals auch, dass die Wirkung des Mosaiks verstärkt werden solle. Deshalb machten wir den Vorschlag, es an einer Außenwand anzubringe­n und auf demselben Areal zu behalten, damit es möglichst viele Bürger sehen – ohne in ein Gebäude hineingehe­n zu müssen“, erklärt Tarlatt. Dass über Alternativ­en diskutiert werden müsse, sei ihm deshalb neu. Wenn es aber Diskussion­sbedarf gebe, dann sei es wohl jetzt an der Zeit Entscheidu­ngen zu treffen. Schließlic­h solle das Kunstwerk nächste Woche abtranspor­tiert und eingelager­t werden. „Es geht auch darum, wer für die Kosten aufkommt. Und hier sprechen wir von einem hohen fünfstelli­gen Betrag“, so Tarlatt. Noch nichts endgültig geklärt Architekt und Geschäftsf­ührer Michael Rebholz dürfte das Anliegen des Denkmalamt­es durchaus geläufig sein. „Ich habe vergangene Woche mit ihm gesprochen und anklingen lassen, dass es sich um einen laufenden Prozess handelt und noch nichts endgültig geklärt ist“, sagte Christine Lauble-Klepper. Geklärt muss bis nächste Woche allerdings sein, wo die neun rechteckig­en Teile des Mosaiks gelagert werden. Unabhängig vom neuen Standort kommt hier wieder Wilfried Steinhart ins Spiel: „Gregor Braun hat mich mit der Suche nach einer geeigneten Lagermögli­chkeit beauftragt. Diese gilt es für mich nun schnellstm­öglich zu finden.“

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FOTOMONTAG­E: STEINHART Die Reha-Klinik Pro Vita in Villingen könnte zur neuen Heimat für das Klinik-Mosaik werden.

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