Die neuen Thesen von Möhringen
„Church Night“der evangelischen Bezirksjugend wird am Reformationstag in der Kreuzkirche gefeiert
TUTTLINGEN-MÖHRINGEN - Mit der zentralen „Church Night“, organisiert vom evangelischen Bezirksjugendwerk, haben die Protestanten, insbesondere die Jugendlichen und Junggebliebenen, das Luther-Jubiläum am Reformationstag in Möhringen in und bei der Kreuzkirche gefeiert.
Pfarrer Dr. Johannes Wischmeyer von Möhringen und Emmingen-Liptingen, Pfarrerin Philine Blum aus Tuttlingen und Walter H. Hornung, Geschäftsführer des Berufsförderzentrums in Möhringen, als Professor Karlstadt stellten zu Beginn einige der 95 Thesen von Martin Luther vor. Eine der zentralen Aussagen darin war, dass man das Geld besser den Armen gebe, als es für den Kauf von Ablassbriefen zu verwenden, um sich von den Sünden freizukaufen.
Damit die „Church Night“so authentisch wie möglich war, wurde an die Wand der Möhringer Kreuzkirche das Portal der Schlosskirche von Wittenberg mit den Thesen abgebildet. Jeder Besucher konnte dann selbst seine These notieren, die für ihn die wichtigste ist und die die Kirche in der Zukunft beachten müsse. Hierbei wurden Thesen gewünscht wie „Mehr Gemeinschaft und Aktionen, weniger Lästerei“, „Toleranz gegenüber allen Menschen“, „Lieder, Texte, Lesungen und Predigten in unsere Sprache übersetzten“, „Liebe und Ehe für alle Menschen, denn vor Gott sind alle Menschen gleich“oder auch „Mehr Transparenz, Demut und Toleranz“. Jugendgottesdienst und Fackelwanderung Neben einem bunten ReformationsMarkt mit Bastel-, Ess- und Trinkangeboten gab es auch auf der Festwiese bei der Möhringer Anton-BraunGrundschule zahlreiche Mitmachangebote für Kinder und Jugendliche, darunter auch einen Feuerfußball.
Der Jugendgottesdienst mit dem Landesjugendreferenten, Christian Bernard, wurde von der Band „OpenHouse“musikalisch gestaltet, bei dem es viele Inspirationen gab. Der Gottesdienst lief so ganz anders ab, wie man sonst gewohnt ist. Danach gab es eine Fackelwanderung sowie Gelegenheit zu Gesprächen, zur Meditation und zum Gebet bis kurz vor Mitternacht. Dann gab es zum Abschluss den Luther-Segen.
Die „Church Night“selbst ist allerdings nicht zum Luther-Jubiläum entstanden, sondern stellt seit dem Jahr 2006 eine Alternative der evangelischen Kirche in Deutschland auf die wachsende Halloween-Welle dar. Mit der „Church Night“soll am Reformationstag ein Gottesdienst, gerade auch für die Jugendlichen stattfinden, der Menschen für Gott und den Glauben begeistern will.