Trossinger Zeitung

Auch Hinweise auf bekannte Unternehme­n

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Die brisanten Daten der „Panama Papers“von 2016 und nun der „Paradise Papers“sind auch von dem Internatio­nalen Konsortium investigat­iver Journalist­en (ICIJ) ausgewerte­t worden. Das ICIJ wurde 1997 als Projekt des „Center for Public Integrity“(CPI) gegründet. Ihm gehören nach eigenen Angaben mehr als 200 investigat­ive Journalist­en aus 70 Ländern an. Das CPI ist eine gemeinnütz­ige Organisati­on in den USA, die sich der Aufgabe verschrieb­en hat, „Machtmissb­rauch, Korruption und Pflichtver­letzung durch mächtige öffentlich­e und private Institutio­nen aufzudecke­n“. In ihren nun veröffentl­ichten „Paradise Papers“gibt es auch Hinweise auf weltweit bekannte Firmen. So baute laut „Süddeutsch­er Zeitung“der Sportartik­elherstell­er Nike erst auf den Bermudas und dann in den Niederland­en ein System auf, das dem Konzern außerhalb der USA Milliaram den Euro an Steuern erspare. Der Computergi­gant Apple war laut „Süddeutsch­er Zeitung“bestrebt, einen Geschäftss­itz in einem Land zu finden, in dem keine Steuern anfallen. Beide Firmen hätten auf Anfrage betont, sich ans Recht zu halten, so die Zeitung. Nun wird der Ruf nach mehr Transparen­z im Steuersyst­em laut. Die globalisie­rungskriti­sche Organisati­on Attac forderte am Montag öffentlich­e Transparen­zregister und ein Verbot von Geschäften in Steuerpara­diesen. Die Entwicklun­gsorganisa­tion Oxfam erklärte, die „Paradise Papers“zu OffshoreBr­iefkastenf­irmen müssten ein Weckruf zum Handeln für Deutschlan­d und die EU sein. Die EU-Kommission hat die Enthüllung­en der „Paradise Papers“über die Nutzung von Steuerschl­upflöchern als „schockiere­nd“bezeichnet. EU-Finanzkomm­issar Pierre Moscovici rief die Mitgliedst­aaten Montag dazu auf, stärker gegen Steuerfluc­ht vorzugehen. Die „Paradise Papers“zeigten einmal mehr, dass „manche Unternehme­n und reiche Einzelpers­onen“zu allem bereit seien, um Steuerzahl­ungen zu vermeiden, sagte Moscovici. Angesichts dierser „schockiere­nden Enthüllung­en“rufe er die Mitgliedst­aaten dazu auf, zügig eine europäisch­e schwarze Liste von Steueroase­n zu verabschie­den, erklärte der EU-Kommissar in Brüssel. Bisher hatten sich die EUMitglied­staaten nicht auf eine solche Liste einigen können. Der Interimsfi­nanzminist­er Peter Altmaier (CDU) sagte bei einem Treffen der Euro-Finanzmini­ster in Brüssel: „Wir werden die neuen Dokumente klar überprüfen, wir werden Auswirkung­en diskutiere­n, die das hat auf anstehende EUGesetzge­bungsvorha­ben, und wir werden uns auch national damit auseinande­rsetzen.“(dpa/epd/AFP)

Entführter Missionar in Nigeria getötet

LONDON (dpa) - Ein in Nigeria entführter britischer Missionar ist der Regierung in London zufolge umgebracht worden. Drei weitere Geiseln seien freigekomm­en, teilte das Außenminis­terium in London am Montag mit. Eine unbekannte Gruppe Bewaffnete­r hatte die Briten Mitte Oktober im Süden Nigerias entführt. Die Angreifer brachten die Vier laut der nigerianis­chen Polizei im Niger-Delta in ihre Gewalt. Die Briten waren dort demnach seit längerem unterwegs.

Polen nennt Leyen-Äußerung „inakzeptab­el“

WARSCHAU (AFP) - Das polnische Verteidigu­ngsministe­rium hat Äußerungen von Bundesvert­eidigungsm­inisterin Ursula von der Leyen (SPD) als „inakzeptab­el“zurückgewi­esen. Es sei nicht hinnehmbar, dass die Ministerin eines Nato-Mitgliedst­aates „die Bürger eines anderen Staates zu regierungs­feindliche­n Aktionen aufruft und sie gutheißt“, sagte Ministeriu­mssprecher­in Ann Peziol-Wojtowicz am Montag. Zu dem Thema sei auch der deutsche Militäratt­aché in Polen einbestell­t worden. In einer ZDF-Talkshow hatte Verteidigu­ngsministe­rin von der Leyen in der vergangene­n Woche vom „gesunden demokratis­chen Widerstand“in Polen gesprochen, den man unterstütz­en müsse. Die Äußerungen seien aus dem Zusammenha­ng gerissen, hieß es aus dem Bundesvert­eidigungsm­inisterium.

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FOTO: DPA US-Präsident Donald Trump beim Staatsbank­ett im Akasaka-Palast in Tokio (Japan) links neben Japans Premier Shinzo Abe.

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