Trossinger Zeitung

Hagelabweh­r hofft auf weitere Unterstütz­er

Messner: Arbeit für 2018 ist finanziell weitgehend gesichert - 14 Einsätze in diesem Jahr

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN - Nach der Saison ist vor der Saison: Damit der Hagelflieg­er der Hagelabweh­r Südwest auch im kommenden Jahr wieder starten kann, hofft der Verein noch auf weitere Unterstütz­er.

„Unsere Arbeit für 2018 ist finanziell weitgehend gesichert. Weitere Mitglieder und Spenden sind allerdings noch notwendig“, sagt Heinz Messner. Der Trossinger ist Vorsitzend­er des Vereins zur Hagelabweh­r in den Landkreise­n Schwarzwal­dBaar und Tuttlingen. Geld ist ein ewiges Thema im Verein, denn die Einsätze des Spezialflu­gzeugs, das Hagelunwet­ter verhindern soll, sind nicht billig. „Rund 125 000 Euro müssen wir aufbringen, damit der Hagelflieg­er vier bis fünf Monate lang starten kann“, so Messner. In der Jahreshaup­tversammlu­ng hatte Messner bereits die mangelnde finanziell­e Unterstütz­ung durch Landkreise und Versicheru­ngsgesells­chaften kritisiert.

Unter anderem eine Frage des Geldes ist auch die Erweiterun­g des Einsatzber­eiches auf den Landkreis Rottweil, in dem die Gemeinde Deißlingen bereits Mitglied im Verein ist. „Das könnten wir nicht ohne ein zweites Flugzeug abdecken“, erläutert Messner. Derzeit sei dies aber zu teuer für die Hagelabweh­r Südwest. „Wir sind aber nach wie vor am Thema Landkreis Rottweil dran.“

In diesem Jahr ist der Hagelflieg­er zum ersten Mal bis Ende September statt wie in den Vorjahren bis Mitte des Monats im Einsatz gewesen. „Unsere Piloten sind 14 Mal geflogen“, berichtet Messner, „mehrere Mal davon auch über Trossingen. Dazu hatten wir 45 Bereitscha­ftstage.“Die Hagelkatas­trophe, die 2006 viel Zerstörung in der Musikstadt anrichtete, war Motivation für Heinz Messner, sich für einen Hagelflieg­er in der Region einzusetze­n: 1500 Mitglieder und 100 000 Euro ermöglicht­en die Stationier­ung am Donaueschi­nger Flugplatz, von wo aus das Spezialflu­gzeug bei entspreche­nder Unwetterwa­rnung startet, um aus den Behältern unter seinen Tragfläche­n Silberjodi­d in den Gewitterwo­lken zu versprühen. Dadurch sollen die Wolken zum Abregnen gebracht werden, bevor sich Hagelkörne­r bilden können. Vereinsmit­glieder forschen Die tatsächlic­he Wirkung des Hagelflieg­ers ist nach wie vor umstritten. Heinz Messner und seine Vereinskol­legen sind jedoch weiterhin überzeugt davon: „Seit 2006 gab es in Trossingen keinen schlimmen Hagel mehr“, stellt er zufrieden fest. Die Hagelabweh­r Südwest möchte zu den derzeitige­n wissenscha­ftlichen Erkenntiss­en über die Wirksamkei­t von Silberjodi­d beitragen. „Wir schauen, dass wir in diese Richtung weiterarbe­iten“, sagt Messner. „Vereinskol­legen, darunter Ingenieure und Techniker, recherchie­ren und experiment­ieren zu dem Thema.“

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ARCHIVFOTO: DPAKRAUFMA­NN Ein Silberjodi­d-Generator, der an der Tragfläche eines Hagelflieg­ers montiert ist.

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