Trossinger Zeitung

Impression­en von fünf Tagen World Harmonica Festival Teilnehmer aus aller Welt

Das World Harmonica Festival 2017 katapultie­rt Trossingen auf die große Bühne

- Von Robin Möß

TROSSINGEN - Trossingen trägt seinen inoffiziel­len Titel „Musikstadt“nicht umsonst. Bei der AbschlussG­ala des World Harmonica Festivals am vergangene­n Wochenende hat sich einmal mehr gezeigt: Die Kleinstadt Trossingen ist Anziehungs­punkt für Musiker aus aller Welt.

„Mundharmon­ika-Enthusiast­en aus der ganzen Welt“haben sich deshalb am Wochenende auf der Baar getroffen und genossen bei der Abschluss-Gala ein hochwertig­es Konzert.

Als erstes standen Naoko und Andreas Nebl auf der Bühne: Eine chromatisc­he Mundharmon­ika und ein Akkordeon ließen Töne mit etwas durchaus Geheimnisv­ollen schallen. Im Saal: absolute Stille. Das Stück hieß „Foto“. Es folgten ein Stück in EMoll und weitere Kompositio­nen. Zudem hatte das Duo zusammen mit einer Artistin eine Improvisat­ion parat – Musik und Bewegung vereint. Hektische, leise, langsame, laute Töne verkörpert­e die Artistin gekonnt, bis sie passend zur Musik langsam von der Bühne schritt. Fundament jeder Musikgrupp­e Zünftiger wurde es beim Harmonika-Quartett Austria. Die Anmoderati­on versprach „wahre Entertaine­r“– und sie hielt Wort: Vier waschechte Österreich­er – Gerald Seyr, Hans Ortner, Andrea Fränzel und Thomas Stockhamme­r – ließen auf ihren Mundharmon­ikas bekannte Volksliede­r erklingen. Nicht zu vergessen ihre mit Musik begleitete Vorstellun­g: „Andrea spielt das Fundament jeder Musikgrupp­e, den Bass. Thomas hat den Rhythmus im Blut und Gerald wurde das Instrument in die Wiege gelegt.“Dabei bezeichnet­e sich Hans Ortner selbst als Amateur an der Mundharmon­ika. „Es ist eine Ehre für uns, hier in Trossingen zu sein“, sagte er weiter. Auf dem Programm stand noch ein kleines Spiel mit den Zuschauern: In einem Lied riefen die Frauen „Hey“und die Männer „Ho“. Die Stars auf der Bühne rissen das Publikum mit und präsentier­ten sich als „wahre Entertaine­r“. Von Virtuosen und Fleiß Temperamen­tvolles Spiel zeigte der Spanier Antonio Serrano mit seiner Mundharmon­ika: laute, leise, flinke, langsame, schnelle, träge Töne – er meistert sie alle. Ein weiteres Highlight war, als der Musiker Mundharmon­ika und Klavier gleichzeit­ig spielte. Und der Solo-Künstler holte sich anschließe­nd Verstärkun­g: In Begleitung eines Schlagzeug­es, eines Kontrabass­es und eines Klaviers sowie der Stimme der Moderatori­n spielte er ein weiteres, fast schon rockiges Stück, das nach leisen und ruhigen Strophen förmlich explodiert­e.

Fortschrit­tlich präsentier­ten sich die chinesisch­en Gäste, das Veloz Harmonica Quartet aus Hong Kong: Kein Notenpapie­r, sondern Tablets nutzten Ho Cheuk-yin Leo, Chong Ting-ho Ivan, Wong Chi-wing Wesley und Wong Chun-yin Jerry. Manchmal sah es so aus, als würden ihre Finger lediglich sachte über die Harmonika streichen - und dennoch erklangen kontrollie­rte Töne. Die vier jungen Talente gehörten alle der King’s College Harmonica Band an. Die Gruppe hat auch schon ein eigenes Album aufgenomme­n und Eigenkompo­sitionen produziert. In Trossingen durften die Gäste zwei dieser Stücke hören.

Am Ende des Abends war das Publikum sichtlich beeindruck­t. Die internatio­nalen Gäste, die grandiose Tage in Trossingen verbracht haben, werden den guten Ruf Trossingen­s in ihrer Heimat mehren.

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FOTO: MÖSS Drei Mitglieder des Harmonika-Quartetts Austria. In Trossingen beim Festival auftreten zu dürfen, bezeichnet­en sie als „Ehre“.
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