Mordanklage gegen Supermarkt-Attentäter
KARLSRUHE (dpa) - Mehr als drei Monate nach der Messerattacke in einem Hamburger Supermarkt hat die Bundesanwaltschaft einen 26Jährigen wegen Mordes und versuchten Mordes angeklagt. Die Ermittler werfen dem Palästinenser Ahmad A. vor, einen Menschen heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben, wie die Karlsruher Behörde am Freitag mitteilte. Sechs weitere Menschen wurden bei der Attacke in einem Supermarkt zum Teil lebensgefährliche verletzt. Anhaltspunkte für die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung oder die Beteiligung weiterer Täter sieht die Bundesanwaltschaft nicht.
Yücel wirft Justiz „Verschleppungstaktik“vor
BERLIN (dpa) - Nach neun Monaten Haft ohne Anklage in der Türkei hat der „Welt“-Korrespondent Deniz Yücel (Foto: dpa) der türkischen Justiz eine „Verschleppungstaktik“vorgeworfen. Yücel forderte in der „taz am wochenende“: „Ich will einen fairen Prozess. Und den am besten gleich morgen.“Yücel (44) sitzt seit Februar in Einzelhaft. Das Gericht begründete das Vorgehen gegen ihn mit dem Verdacht der Terrorpropaganda und der Volksverhetzung. Eine Anklageschrift hat die Staatsanwaltschaft immer noch nicht vorgelegt.
Länder-Verkehrsminister fordern 50 Milliarden Euro
WOLFSBURG (AFP) - Die Bundesregierung soll nach dem Willen der Verkehrsminister der Länder binnen zehn Jahren 50 Milliarden Euro für ein abgasärmeres Verkehrssystem bereitstellen. Ein entsprechendes „Nationales Investitionsprogramm Mobilität“forderten die Ressortchefs am Freitag bei ihrer Herbstkonferenz in Wolfsburg, wie Hamburgs Verkehrs- und Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) mitteilte. Aus dem Topf sollen über einen Zeitraum von zehn Jahren jährlich fünf Milliarden Euro in den Aufbau CO2-armer öffentlicher Bus- und Fahrzeugflotten, Ladeinfrastrukturen für Elektroautos und andere alternative Antriebe, Verbesserungen des öffentlichen Nahverkehrs, mehr Radund Fußwege und weitere Maßnahmen fließen. Dadurch soll die Schadstoffbelastung sinken.