Trossinger Zeitung

Wehrlein im wilden Casting

Kampf um das letzte freie Cockpit in der Formel 1

-

SÃO PAULO (SID) - Der Kampf um das letzte freie Cockpit wird zur Reise nach Jerusalem, Pascal Wehrlein mittendrin – und am Ende des Spiels gibt es vielleicht nur noch zwei Deutsche in der Formel 1. Erstmals seit zwei Jahrzehnte­n.

Irgendwann wurde dann auch Lance Stroll selbst gefragt, wen er denn eigentlich gerne als neuen Teamkolleg­en hätte. Und der Teenager fasste dieses wilde Casting um das letzte freie Cockpit in der Formel 1 mit einem launigen Kommentar zusammen. „Ich habe mir ja Lewis Hamilton gewünscht“, sagte Stroll grinsend: „Aber der ist leider gerade nicht verfügbar.“Der Weltmeiste­r ist also raus aus der Verlosung, viel übersichtl­icher wird es damit nicht. Der Traditions­rennstall Williams lässt sich weiterhin nicht in die Karten schauen. Auch vor dem vorletzten Saisonrenn­en in Sao Paulo (Sonntag, 17 Uhr/RTL und Sky) ist völlig unklar, wer 2018 neben Stroll den zweiten Boliden der Engländer bekommt.

Pascal Wehrlein muss damit weiter hoffen. Und bangen. Williams ist seine letzte Option auf einen Verbleib in der Formel 1, und nicht nur für ihn persönlich ist das eine große Sache. Denn geht Wehrlein leer aus, sind in der kommenden Saison erstmals seit 22 Jahren nur zwei Deutsche in der Königsklas­se unterwegs. 1996 waren Michael Schumacher und Heinz-Harald Frentzen dabei, in den folgenden zwei Jahrzehnte­n wuchs der deutsche Block auf phasenweis­e sogar sechs Piloten an.

Laut Wehrlein steht die Entscheidu­ng aber noch nicht unmittelba­r bevor, und das Ergebnis kann der Worndorfer wohl auch nicht mehr beeinfluss­en. „Ich denke, meine sportliche Leistung hat jetzt keine Auswirkung­en mehr“, sagt er: „Die Rennen hier oder in Abu Dhabi werden nicht mehr entscheide­nd sein. Punkte werden wir nicht holen, und das weiß auch jeder.“

Wehrleins Trumpfkart­e im Kampf um das letzte freie Cockpit ist die Unterstütz­ung durch Mercedes. Ob das genügt, wird sich zeigen. Stroll kann sich das entspannt anschauen. Er ist bei Williams gesetzt – dank des Millionens­ponsorings seines Vaters.

 ?? FOTO: AFP ?? Pascal Wehrlein bangt weiterhin um sein Formel-1-Cockpit.
FOTO: AFP Pascal Wehrlein bangt weiterhin um sein Formel-1-Cockpit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany