CD-Vorstellung und Benefizkonzert
AMITORAS hat als Quartett eine CD eingespielt und zeigt, was mit einem Akkordeon alles möglich ist
TROSSINGEN – Das AkkordeonQuartett AMITORAS hat am Freitagabend vor zahlreichen Zuhörern im Hohner-Konservatorium einen Großteil der Stücke, die auch auf der soeben erschienen CD „Szenen“zu hören sind, gespielt. Die CD zeigt die Bandbreite des Instruments auf.
Schon seit einiger Zeit beschäftigen sich Sabrina Latus, Robin Schmidt, Tina Tarnawa und Matthias Matzke mit der Musik des tschechischen Komponisten Josef Suk. Den Bezug hatte Werner Glutsch, der künstlerische Leiter des Trossinger Ensembles, hergestellt. Als Konzertauftakt erklangen zwei Sätze aus dem Streichquartett Nr. 1 des Schwiegersohns von Antonín Dvorák: frisch und akzentuiert das Intermezzo, wie eine leichtfüßige Tanzmelodie das Allegro giocoso.
Brigitte Burgbacher, die dem Förderverein Hohner-Konservatorium vorsteht, begrüßte die Gäste und dankte dem Quartett für das Konzert zugunsten des Vereins. Kreativer Name Dieter Dörrenbächer, Geschäftsführer der Ausbildungseinrichtung mit dem Motto „Akkordeon leben und lehren“, stellte das Quartett vor und lüftete dabei das Geheimnis um den Namen AMITORAS: Es sind die jeweils zwei Anfangsbuchstaben der Vornamen – rückwärts aneinander gereiht. Dörrenbächer empfahl den Kauf der CD, welche „die ganze Bandbreite des Instruments, alles was man mit vier Akkordeons auf die Beine stellen kann“aufzeige. Besonders hervorgehoben wurde die Leistung der „technischen Allzweckwaffe“Robin Schmidt, der für die Aufnahme und das Abmischen der CD zuständig war.
Ein weiteres ursprünglich für Streicher komponiertes Werk folgte im Programm: Das festliche Allegro moderato sowie das Allegretto aus Beethovens Sonate E-Dur op. 14. Wie er dieses „verlorene und wiedergefundene Stück“in F-Dur so bearbeitete, dass es auch für Akkordeonisten gut spielbar ist, erläuterte Brent McCall. Der Komponist aus Kalifornien war bis Herbst 2014 viele Jahre lang als Dozent am Konservatorium tätig gewesen. Auch mit einigen Stücken aus Tschaikowskys „Album für die Jugend“hatte sich der 77-Jährige auf Bitten von Glutsch auseinandergesetzt: „Wie Brahms bei Händel“hat McCall ein altfranzösisches und ein neapolitanische Lied sowie „Die Hexe“, ursprünglich Solo-Klavierstücke, bearbeitet, „so dass vier Akkordeonisten beschäftigt“sind. Das Ergebnis wurde mit kräftigem Beifall quittiert.
Vergnügt, fast ein bisschen jazzig, klang das Allegretto grazioso e leggereo aus dem Streichquartett Nr. 5 des Omsker Komponisten Wissarion Schebalin aus dem Jahr 1942.
Auch skandinavische Musik gehört zum Repertoire von AMITORAS: Vier Werke des „Danish String Quartet“rundeten den gelungenen Abend ab. Die CD ist für 15 Euro im Büro des Hohner-Konservatoriums im Bau V erhältlich.