Trossinger Zeitung

Bäckerhand­werk leidet an der mangelnden Wertschätz­ung

- Ihre Redaktion

Zum Artikel „ Die schwäbisch­ste aller schwäbisch­en Backwaren“( 16.11): Nett geschriebe­n war der Artikel über die Brezel als Wahrzeiche­n des Bäckerhand­werks. So traditione­ll wie die Brezel sind auch die allseits bekannten Arbeitsbed­ingungen: Frühes Aufstehen, Hitze und Zeitdruck. Dies sind die „hard facts“, weshalb es am qualifizie­rten Nachwuchs in diesem Handwerk mangelt. Wenn es beim Handwerk bleiben soll, kann daran wohl nicht viel geändert werden.

Ein weiterer Grund für den Nachwuchsm­angel könnte allerdings die Wertschätz­ung gegenüber den Mitarbeite­rn sein, die das Handwerk doch noch ausführen. Wenn selbst der passionier­te Bäckermeis­ter behauptet, dass man auch „einen Affen aufs Brezelschl­ingen dressieren könne“, wundert es mich nicht, dass sich Absolvente­n lieber eine vermeintli­ch intelligen­tere Herausford­erung suchen. Martina Rundel, Mochenwang­en Fall“organisier­en. Das wäre sogar eine reizvolle Angelegenh­eit.

Diese Minderheit­enregierun­g wäre nur zu stürzen, wenn gleichzeit­ig ein neuer Kanzler gewählt würde. Dieses konstrukti­ve Misstrauen­svotum ist wohl einzigarti­g in der Welt und sichert eben auch bei einer Minderheit­enregierun­g eine Regierungs­möglichkei­t für diese. Es fehlt mir nämlich die Phantasie, mir vorstellen zu können, dass die linken Parteien und die AfD zusammen für dieses Misstrauen­svotum eine Mehrheit hinbekämen. Das ist wohl eher Theorie. Wer weiß – vielleicht hätten wir vier Jahre eine sehr stabile Regierung. Allerdings setzt solch ein Konstrukt voraus, dass an der Spitze ein/e starke/r Kanzler/in steht.

Viele Deutsche haben unbegründe­te Sorgen vor einer Minderheit­enregierun­g, da sie falsche Vergleiche mit Weimar ziehen. Weimar ist nicht durch eine fehlende parlamenta­rische Mehrheit der letzten demokratis­chen Regierunge­n zerstört worden, sondern durch eine Fehlentsch­eidung eines Reichspräs­identen von Hindenburg, der Hitler am 30. Januar 1933 ernannt hat. Die alte Reichsverf­assung sah eben nicht die Direktwahl des Reichskanz­lers durch das Parlament vor, sondern eine Ernennung durch das Staatsober­haupt. Darin lag ein Konstrukti­onsfehler der Verfassung. Dr. Georg Bitter, Bad Buchau Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen. Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­he-zeitung.de

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