Wachstumsraten
Es ist ja so: Der Trossinger an sich liebt das Wachsen. Wachsen ist eine seiner hervorragendsten Tätigkeiten: Der Schneelaufverein erfreut sich immer noch vieler Mitglieder, die das Wachsen gelernt haben, als ein Ski noch aus Holz und Wachs ein unentbehrliches Gleitmittel war. Anfangs musste es gar nach jeder Abfahrt neu aufgetragen werden, am Wachsen ist der echte Skifahrer gewachsen. Skier hatten damals noch die Länge der Körpergröße, plus minus zehn Prozent, und kleinere Leute hatten Mühe, passende Skier zu finden, die sie mit Gleitmittel einschmierten.
Der Ortsvorsteher von Schura erfreut sich neuerdings größeren Wachstums, auch wenn man es nicht sieht: In Schura wachsen 1700 Einwohner heran. Das sind zehn Prozent der Gesamt-Stadt, da könnte manch einer übermütig werden! Man fragt sich tatsächlich, wie die Schuremer diesen Schub hinkriegen, über das Wachstum kann man nur rätseln. Gleichzeitig haben sie eigentlich jede Menge Probleme mit dem Verkehr, wie man liest. Transitverkehr! Geschwindigkeitsübertretungen! Parksünder! Im überwiegend protestantischen Schura können viele Parksünder noch nicht mal beichten.
Grundschule und Kindergarten indessen verzeichnen explodierende Aufnahmelisten, die Schuremer vermehren sich. Irgendwann ist Schura dann vielleicht nicht mehr das kleine eingemeindete Dorf, sondern macht sich selbständig?!? Aber soweit wie in Katalonien wird es nicht kommen. Die Schuremer und die Trossinger, die wissen, was sie aneinander haben.