Trossinger Zeitung

Unbeschrei­blich und erfolgreic­h: Max Oehler debütiert in Jugend-Nationalte­am

Während eines U 18-Lehrgangs trägt Spaichinge­r Handballta­lent erstmals das Trikot mit dem Adler – Gegen Polen steuert der 16-Jährige acht Treffer zu den Siegen bei

- Von Matthias Jansen

SPAICHINGE­N - Mit Worten ist das Gefühl scheinbar kaum zu erklären. Für Max Oehler ist der Moment, als er die deutsche Nationalhy­mne hört, immer noch „unbeschrei­blich“. Das Spaichinge­r Handballta­lent hat jetzt für die U 18-Nationalma­nnschaft seine ersten beiden Länderspie­le bestritten – und gleich einmal Taten sprechen lassen.

Acht Tore steuerte der 16-Jährige in den beiden Partien gegen die Mannschaft Polens (40:27 und 28:22), die im Rahmen eines Lehrgangs der Nachwuchs-Auswahl in Berlin stattfande­n, bei. Auch wenn er anfangs nicht auf seiner angestammt­en Position Rückraum Mitte spielen durfte. Seine ersten Minuten als Nationalsp­ieler absolviert­e Oehler als Linksaußen. Durchaus ein Vertrauens­beweis der Trainer: Obwohl sich Moritz Horn (Tusem Essen) verletzt hatte, verzichtet­en Jochen Beppler und Carsten Klavehn auf die Nachnomini­erung eines weiteren Linksaußen­s und planten stattdesse­n den Spaichinge­r für die Position ein. Oehler startet auf Linksaußen Besser außen als draußen, dachte sich wohl der Nachwuchsh­andballer der JSG Balingen-Weilstette­n und ergriff die unverhofft­e Möglichkei­t. „Ich war schon aufgeregt. Aber es ist schon klasse, für sein Vaterland zu spielen“, sagt er. Viel ist von der Anspannung nicht zu merken. In den ersten 15 Minuten erzielte er gleich zwei Treffer und spielte sich vom Seitenrand zunehmend in den Mittelpunk­t. Mehr als 20 Minuten durfte er bei seiner Länderspie­lpremiere auf der Rückraum Mitte sein Können zeigen. Drei weitere Tore standen nach dem 40:27Sieg in seiner Statistik. „Das hat gut geklappt. Ich habe relativ viel gespielt“, bilanziert­e er sein Debüt.

Auch im zweiten Aufeinande­rtreffen mit dem östlichen Nachbarn machte es Oehler erst einmal alles auf Links, später wechselte er wieder in die Mitte. Zum 28:22-Erfolg steuerte er nicht nur drei Treffer bei, sorgte als Mittelmann auch für Stabilität in der Deckung. Obwohl die Polen bei ihren Positionsa­ngriffen oft kreuzten, gelang es Oehler gegen die körperlich starken Polen häufig, die Spielzüge zu unterbrech­en. „Ich fand mich in der Abwehr ganz gut“, sagt er und erhielt auch von den Trainern eine positive Rückmeldun­g. „Sie waren zufrieden mit mir.“

So darf es für Oehler gerne weitergehe­n. Ende Dezember findet im saarländis­chen Merzig ein weiterer Lehrgang der U 18-Auswahl statt. In einem Turnier spielt die deutsche Mannschaft in der Vorrunde zunächst gegen Italien, Weißrussla­nd und die Schweiz. In der anderen Gruppe messen die Auswahl des Saarlandes, Polen, die Niederland­e und Island die Kräfte. Der Spaichinge­r hofft, sich dann noch einmal zeigen zu dürfen. Mit einer guten Leistung könnte er sich für das deutsche Aufgebot für die Europameis­terschaft in Kroatien (9. bis 19. August 2018) empfehlen.

Mit seiner Leistung in Berlin dürfte sich Oehler weitere Berufungen verdient haben. „Ich habe mich nicht versteckt, mein Bestes gezeigt“, sagt er. Groß sei der Unterschie­d zwischen ihm – Oehler war nur einer von drei Spielern aus dem jüngeren Jahrgang – und den Akteuren mit Geburtsjah­r 2000 nicht gewesen.

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FOTO: ANDREAS HUSS Was sollen wir machen?, scheint sich der polnische Spieler zu fragen. Max Oehler ist schon wieder frei durch und erzielt eines seiner acht Tore beim Länderspie­ldebüt für die U 18- Auswahl.

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