Paloma Faith hinterfragt den Einfluss der Außenwelt
Wenige Monate nach der Geburt ihrer Tochter kehrt die Sängerin mit dem Album „The Architect“zurück ins Rampenlicht
An ihre Doppelrolle als Popstar und Mutter muss sich Paloma Faith erst noch gewöhnen. „Das ist schon komisch“, erklärt die britische Sängerin mit den extravaganten Outfits der Deutschen Presse-Agentur. „Ich war neulich auf einer großen Mode-Gala. Und auf einmal finde ich einen Schnuller in meiner Manteltasche. Ich fühlte mich gerade so glamourös und schick, und dann das!“Faith lacht herzlich. Die 36-Jährige ist erkennbar froh, nach längerer Pause wieder im Rampenlicht zu stehen.
Faith liefert auf dem neuen Album wuchtigen, radiotauglichen Pop mit leichtem Retrocharme und Kino-Atmosphäre. Auf das tanzbare „Crybaby“folgte als zweite Single die Soulballade „Guilty“.
Die Monate rund um die Geburt seien für sie nicht leicht gewesen, berichtet Faith. „An einer Schwanger- schaft ist nichts glamourös“, sagt sie, „es ist im Prinzip die Hölle. Und ich finde, dass da nicht genug Menschen drüber sprechen, weil sie denken, dass man dann nicht dankbar ist, ein Kind zu haben. Aber natürlich bin ich dankbar. Es ist das Beste, was ich je erlebt habe. Aber auch das Schlimmste.“Die Fruchtblase platzte zu früh, das Kind musste per Kaiserschnitt geholt werden, danach litt Faith an einer Infektion. Vier Monate lag sie im Krankenhaus.
Den Albumtitel hat Faith bewusst gewählt. „Als ich schwanger war, habe ich mich als Architektin eines ungeborenen Menschen gefühlt“, erklärt sie. Das Artwork von Menschen und Androiden will sie als Metapher verstanden wissen. „Es geht darum, was Natur ist, was aufgezüchtet und was erzeugt ist. Ich hab mein Kind gezeugt, aber die Frage ist, wie viel Einfluss die Medien, die Politik und soziale Konstrukte auf den Menschen haben.“(dpa)