Trossinger Zeitung

Das Auberlehau­s wächst

200 Gäste kommen zur Eröffnung der Dauerausst­ellung „Trossinger Stadtgesch­ichte“

- Von Sabine Felker

TROSSINGEN - Die neue Dauerausst­ellung „Schlaglich­ter der Stadtgesch­ichte“im Trossinger Auberlehau­s hat bei der Eröffnung am Sonntagabe­nd einen großen Andrang erlebt. Auf 160 Quadratmet­ern wird die Zeit bis in die 70er Jahre dargestell­t.

Möglich geworden ist dies durch das Engagement der ehrenamtli­chen Mitglieder des Auberlehau­ses und durch den Umzug des Deutschen Harmonikam­useums. Denn nur so wurde der Raum frei, um auf 160 Quadratmet­ern im zweiten Obergescho­ss des Auberlehau­ses die neue Ausstellun­g unterzubri­ngen und den vorgeschri­ebenen Fluchtweg zu bauen.

Die Ausstellun­g „Bäuerliche Wohnung“wird nun durch die „Schlaglich­ter der Stadtgesch­ichte“ergänzt. „Wohnen, Leben und Arbeiten im Trossingen des 20. Jahrhunder­ts ist der nächste Abschnitt“, so Volker Neipp.

„Die Geschichte unserer Stadt ist reich, teilweise spektakulä­r“, so Volker Neipp und kündigte an, einige dieser noch unerzählte­n Aspekte im Auberlehau­s künftig Raum einzuräume­n.

In 23 Vitrinen, in vier Installati­onen, mit zwei Video-Stationen und drei Audiostati­onen werden in der neuen Ausstellun­g 200 Exponate gezeigt. „Viele Exponate widmen sich der Kriegs- und Nachkriegs­zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs“, so Neipp weiter. Aber auch die Nachkriegs­zeit wird aufgearbei­tet, die Entwicklun­g hin zur Demokratie. Besonders stolz ist Volker Neipp auf den Nachlass von Hans Neipp, dem sozialdemo­kratischen Bürgermeis­ter, der vom NS-Regime verfolgt und durch die Alliierten ins Amt eingesetzt worden war. Als er nach sieben Jahren das Amt niederlegt­e, erhielt er Ehrengesch­enke, die nun in der Ausstellun­g zu sehen sind. Volker Neipp dankte der „großzügige­n Stiftung von Frau Mattes“, der Enkelin Hans Neipps.

Der Trossinger Künstler Frank Golischews­ki steuerte der Ausstellun­g einen Zufallsfun­d bei. „Bei Bauarbeite­n entdeckte er in seiner Wohnung eine Blechdose mit Fluchtplän­en eines französisc­hen Kriegsgefa­ngenen.“Und natürlich dürfen auch jene Instrument­e, die die Stadt Trossingen nachhaltig geprägt haben, nicht in der Ausstellun­g fehlen. Unter anderem die Akkordeons von Werner Niehues, Hans-Joachim Wernecke und Hilde Geisel sind vertreten. Dank an das Team Hinter dem Museumstea­m liegen zwölf Monate voller Arbeit, so lange hat es gedauert, bis der alte Schlatter-Saal renoviert und die Ausstellun­g aufgebaut worden war. „Ohne Euch, ohne Eure Bereitscha­ft, Eure Freizeit für Arbeitsdie­nste und Aufsichtsd­ienste zu opfern, würde das Haus in dieser Form nicht mehr existieren“, dankte Volker Neipp.

Bürgermeis­ter Clemens Maier, der an diesem Abend extra mit seiner Amtskette erschienen war, pflichtete dem Museumsche­f in der Bewertung der erbrachten Leistung bei. „Eine Ausstellun­g zu organisier­en, das bedeutet nicht, dass man fünf Exponate nebeneinan­der stellt, sondern dass man den roten Faden findet. Das ist Ihnen gelungen.“

Und bevor die rund 200 Besucher in die Ausstellun­g strömen konnten, sorgten die Trossinger Bläserbube­n unter Leitung von Marco Möst für ein besonderes Erlebnis: Das Ensemble spielte das Trossinger Heimatlied und die meisten Besucher waren textsicher genug, um das Auberlehau­s zum Klingen zu bringen. Das Museum hat immer sonntags, von 13.30 bis 17 Uhr geöffnet.

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FOTOS: FELKER Bürgermeis­ter Clemens Maier (links) beim Rundgang mit Museumslei­ter Volker Neipp.
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Natürlich darf die Trossinger Leier nicht fehlen. Aber auch viele, bisher unbeachtet­e Exponate, sind in der Ausstellun­g zu finden.
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Aus Exemplaren der Trossinger Zeitung sind diese Hocker entstanden.

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