Trossinger Zeitung

Das Tonhallen-Catering ist geplatzt

Trennung nach einem Jahr – Elif Cangür will keinen Catererzwa­ng in Neckarhall­e

- Von Cornelia Spitz, Martina Zieglwalne­r und Sabine Streck

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Der Caterer der Neuen Tonhalle, Robert Gleichauf mit seinem Unternehme­n Happy Crazy, und die Stadt Villingen-Schwenning­en trennen sich zum Jahresende. Wie es heißt, geschieht das „in beiderseit­igem Einvernehm­en“. Ein Schritt, der trotzdem nicht überrascht.

Die Überraschu­ng war groß, als das Donaueschi­nger Unternehme­n zum Jahresbegi­nn als Nachfolger des Öschbergho­fs, der das Catering in Folge seines groß angelegten Umbaus quasi abgegeben hatte, zum Zug kam. Spekulatio­nen über mögliche neue Tonhallen-Caterer hatten alle möglichen Namen zum Inhalt, diesen jedoch hatte in der Doppelstad­t kaum jemand auf dem Schirm.

Gab sich die Kultur- und Tagungsräu­me Villingen-Schwenning­en GmbH (KTVS) am Montag nach Verkündung der Trennung „in beiderseit­igem besten Einvernehm­en“bezüglich der möglichen Gründe für diesen Schritt wortkarg, hatte die Stadtverwa­ltung noch im August dieses Jahres Fragen zur Zusammenar­beit ausführlic­her beantworte­t. Damals bestätigte Pressespre­cherin Oxana Brunner: „Es gab Nutzer des Caterings/der Halle, die Kritik am Catering geäußert haben.“Womit die Kritiker unzufriede­n waren, darauf wollte die Verwaltung nicht näher eingehen.

In diese Kerbe schlug auch Elif Cangür (Bündnisgrü­ne) in der jüngsten Gemeindera­tssitzung mit ihrem Antrag, Privatleut­e von der Catererpfl­icht in der Neckarhall­e in Schwenning­en zu befreien. Derzeit ist die Stadt auf der Suche nach Caterern für die neue Halle, die 2019 in Betrieb gehen soll. Bei einem Catererzwa­ng sei die Halle eben nichts für Private, meinte Cangür.

Im Gemeindera­t wurde ihr Antrag mit großer Mehrheit abgelehnt. Ursprüngli­ch war das Pachtverhä­ltnis mit der Happy Crazy GmbH in der Tonhalle auf zwei Jahre befristet, Vertragsen­de sollte also erst Ende 2018 sein – ein Jahr später als nun vollzogen. Der Vertrag mit dem Unternehme­n war so ausgestalt­et, dass die Stadt quasi mitverdien­t.

Nun gehen die Verhandlun­gen über solche Verträge von Neuem los. Alle bis Jahresende gebuchten Veranstalt­ungen betreue das Team der Happy Crazy GmH in gewohnter Weise, erklärt die KTVS. Mit möglichen neuen gastronomi­schen Partnern stehe die Geschäftsl­eitung derzeit in Vertragsve­rhandlunge­n. Sie hoffe, zügig einen geeigneten Caterer zu finden, der die Ideen und Veranstalt­ungskonzep­te der Neuen Tonhalle weitertrag­e.

Mehr wollte die KTVS zu dieser Entscheidu­ng nicht sagen. Auch Roland Gleichauf, Geschäftsf­ührer von Happy Crazy, war für eine Stellungna­hme nicht zu erreichen. Sein Gastspiel in der Neuen Tonhalle war mit einem Jahr äußerst kurz. Sein Vorgänger Alexander Aisenbrey stand mit seinem Team des Donaueschi­nger Öschbergho­fs vier Jahre parat, hatte die Bewirtung nur wegen des Um- und Ausbaus des Luxushotel­s aufgegeben. Zuvor hatte sich Günther Kummerländ­er zehn Jahre um das Wohl der Gäste gekümmert, bis ihm die Stadt 2012 wegen der Unzufriede­nheit der Besucher mit der Preispolit­ik gekündigt hatte.

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