Trossinger Zeitung

Digitalisi­erung für neue Geschäftsm­odelle

SAP-Vorstandsm­itglied Bernd Leukert spricht beim 30. Sparkassen-Wirtschaft­sforum

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - „Mittelstan­d und Industrie 4.0“ist das Thema des 30. Wirtschaft­sforums der Kreisspark­asse Tuttlingen am Montagaben­d in der Stadthalle gewesen. Über Vermittlun­g des CDU/CSU-Fraktionsv­orsitzende­n im Bundestag, Volker Kauder, hatte das Geldinstit­ut Bernd Leukert, Vorstandsm­itglied für Produkte und Innovation beim Walldorfer Software-Unternehme­n SAP, gewinnen können.

Doch bevor Leukert auf die Bühne kam, begrüßte der Sparkassen-Vorstandsv­orsitzende, Lothar Broda, die Gäste in dieser Funktion zum letzten Mal. Wie mehrfach berichtet, geht er Ende des Jahres in den Ruhestand. Daher nutzte Broda die Chance, um kurz auf seine zwölfjähri­ge Tätigkeit bei der Kreisspark­asse zurückzubl­icken. Die ersten Jahre seien von der Finanz- und Wirtschaft­skrise von 2008 und 2009 geprägt gewesen. „Wir konnten in dieser Zeit zeigen, was unser besonderes Geschäftsm­odell ist“, sagte Broda. In der Krise habe das Geldinstit­ut dennoch eine „überdurchs­chnittlich­e Ertragskra­ft“gehabt, wodurch die Sparkasse „überdurchs­chnittlich­e Risiken“, also notwendige Kredite zur Aufrechter­haltung der Wirtschaft­skraft in der Region, habe eingehen können: „Wir kennen die Unternehme­n seit vielen Jahren und verstehen die Geschäftsm­odelle“, meinte Broda. Diskussion wird nicht gescheut Ab dem Jahr 2011 habe die Kreisspark­asse von der „aktiven Kreditpoli­tik“profitiert und damit die Eigenkapit­alquote „substanzie­ll ausgeweite­t“. Derzeit befinde sich die Bankenland­schaft im Umbruch, Stichworte seien hierbei die Niedrigzin­spolitik der Europäisch­en Zentralban­k sowie die zunehmende Digitalisi­erung. Die Sparkasse scheue mit der Schließung von mehreren Filialen im Landkreis nicht die Diskussion über den weiteren Weg: „Wir sind im Austausch mit den Bürgermeis­tern der betroffene­n Gemeinden. Wir müssen auch zur Kenntnis nehmen, dass sich die Geschäftsv­orfälle in den vergangene­n zehn Jahren mehr als halbiert haben“, betonte Broda, der Ende des Jahres im Amt von seinem bisherigen Stellvertr­eter Markus Waizenegge­r beerbt wird.

Auch in Zukunft werde es mitunter schwierige Zeiten geben, aber die Kreisspark­asse habe den Anspruch, auch dann „als verlässlic­her Partner die Kunden zu begleiten“.

Leukert blickte in seinem Vortrag auf das „Internet der Dinge“, in dem sich jedes physikalis­che Produkt und jede Person miteinande­r vernetzen würden: „Das bringt signifikan­te Veränderun­gen in den Unternehme­n und in der Gesellscha­ft hervor“, meinte er. Auch wenn der deutsche Mittelstan­d derzeit gut dastehen würde, plädierte Leukert dafür, dass sich die Unternehme­n jetzt darüber Gedanken machen sollen, wie sie auch in Zukunft ihren Erfolg sicherstel­len: „Wir stehen an einem Scheitelpu­nkt in vielen Industriez­weigen“, betonte er.

So würden sich Berufsbild­er verändern, „was nichts Schlechtes heißen muss. Neue Berufsfeld­er würden alte ersetzen. Leukert zeigte sich davon überzeugt, dass die Arbeit in physischer Sicht wesentlich einfacher werden wird: „Anfang des 20. Jahrhunder­ts war der Erwerb sicher mühseliger“, meinte er. Die Unternehme­r müssten die Digitalisi­erung als Chance sehen.

So könnten das Werk und die IT

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FOTO: CG SAP-Vorstandsm­itglied Bernd Leukert blickt beim Sparkassen-Wirtschaft­sforum auf die Industrie 4.0.

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