21 Interessenten für Neubaugebiet in Weigheim
Infoabend über die Ortsentwicklungsstudie Teil II - Bauland und Baulücken im Ort
VS-WEIGHEIM (sbo) - Wie sieht die Zukunft von Weigheim aus? Welche Bauplätze werden erschlossen? Mit diesen und weiteren Fragen waren zahlreiche Bürger zum Infoabend über die Ortsentwicklungsstudie Teil II gekommen, die Knut Maier vom Büro Baldauf vortrug. Mit dabei waren Ortsvorsteherin Ursula Mosbacher, Bürgermeister Detlev Bührer und Sonja Erden vom Amt für Stadtentwicklung.
„Wir werden über einzelne Flächen und über rechtliche Möglichkeiten sprechen“, ergriff Bührer das Wort. Die Ergebnisse würden im Januar dem Gemeinderat vorgelegt. Sobald diese abgesegnet seien, gehe man in die Umsetzungsphase, wobei man aber auch die Unterstützung vor Ort benötige, so Bührer. „Sie sollen sich beraten, eine Prioritätenliste erstellen, dann setzen wir uns zusammen“, erklärte er in Richtung Bürger und Ortsvorsteherin. Knut Maier erklärte, er habe Bauland und Baulücken in Weigheim betrachtet, qualifiziert und bewertet und eine Analyse erstellt. Von den vorhandenen Baulücken in Weigheim seien 99 Prozent mit drei und besser bewertet worden, 50 bis 100 Häuser könnten auf diesen Baulücken erstellt werden. Als Baulandreserve hatte er 28 Quadratmeter pro Nase errechnet, drei Prozent würden die leerstehenden Gebäude ausmachen.
Sanja Erden hatte alle Bürger, denen Baulücken gehörten, angeschrieben: „Ein Drittel haben geantwortet, wovon zwölf Prozent wissen, was sie mit den Grundstücken vorhaben, 19 Prozent hätten erklärt, sie hätten noch keine Pläne.“Typische Antworten seien gewesen, man wolle die Grundstücke für die Erben aufheben oder als Garten nutzen, schloss sie.
Bedingt durch den Alterungsprozess in der Bevölkerung, der sich zum Teil überlagere, habe in manchen Teilen des Orts eine „Entleerung" stattgefunden, so Maier. Bis 2020/2021 würden fünf Grundstücke pro Jahr, bis 2026 würden sechs Grundstücke pro Jahr auf den Markt kommen, fuhr er fort. Bei den Bürgern im Alter von 20 bis 25 gebe es 70 Haushaltsgründer, aber nur sechs bis sieben Grundstücke, die frei werden, nannte er ein Beispiel und betonte, man müsse die nächsten fünf Jahre ins Auge fassen.
Maier regte an, das Angebot von betreutem Wohnen zu prüfen, gerade die ältere Generation habe Sorge, den Ort verlassen zu müssen. Innerhalb von fünf Jahren sollten acht barrierefreie Wohnungen geschaffen werden, fuhr er fort. „Wir müssen Strategiepläne erstellen mit den Themen: Wo könnte man bauen, wie könnte die zulässige Dichte sein, wie könne der Innenbereich abgerundet werden, wie sieht es mit dem Neubaugebiet aus“, schlug er vor. Ortsvorsteherin einbinden Weiter riet er den Bürgern, immer die Ortsvorsteherin einzubinden, da sie wisse, wer verkaufen möchte. Die Infrastruktur müsse qualifiziert werden, die Bürger sollten mit wachem Auge durch den Ort gehen, so Maier. Ursula Mosbacher ergriff das Wort und erklärte, dass sie sich, seit sie Ortsvorsteherin sei, um seniorengerechte Wohnungen bemühe, mit wenig Erfolg. Außerdem mahnte sie den Fortschritt des Neubaugebiets an: „Wir haben 21 Interessenten, selbst wenn zehn abspringen, haben wir immer noch elf “, betonte sie. Bührer erklärte begeistert, Weigheim sei etwas Besonderes, er habe noch kein so großes Entwicklungspotential in anderen Gemeinden gesehen.
Ein Bürger meinte, die Karte mit den Baulücken sei nicht mehr aktuell, es habe schon Veränderungen im Ort gegeben. Natürlich müsse man alle sechs Monate darauf schauen, was sich bewege, antwortete Bührer. Ein Bürger betonte, man könne doch Senioren nicht einmal eine Infrastruktur bieten. Einen Supermarkt könne man bestimmt nicht bauen, antwortete Bührer, aber ordentliche ÖPNV-Verbindungen müssten gewährleistet werden. Wenn die Ortsmitte verdichtet würde, gebe es vielleicht auch Einkaufsmöglichkeiten im kleineren Umfang. Andere Stimmen wurden laut, es sei viel Geld für die Schule und den Kindergarten geflossen, man sehe hier die Felle davonschwimmen. Bei den Flächen, bei denen Bürger einen Verkauf signalisiert haben, ginge alles schneller als im Neubaugebiet.
Man sollte zwei Pläne erstellen, regte ein Bürger an: Einen für kurzfristige und einen für langfristige Lösungen. Maier habe nur von langfristigen Lösungen gesprochen.
Wenn auf 21 Anfragen vier Bauplätze kommen, würden Weigheim die Familien verlorengehen, befürchtete ein Bürger. Auch die Zinspolitik wurde von den Zuhörern angesprochen, denn jetzt wolle jeder bauen, könne aber nicht. Auf die Zinsen habe die Stadt keinen Einfluss.