Großvaters Geschichten gaben den Anstoß
Fabian Jahn hat sein „Wiegemer Heimatbuch“vorgestellt
TROSSINGEN (pm) - Eine Stück Heimatgeschichte der besonderen Art bietet das „Wiegemer Heimatbuch“. Für den Autor ist die Entstehung des Buches eine Herzensangelegenheit, für den Leser eine Zeitreise durch die Dorfgeschichte. Zur Buchvorstellung strömten Dutzende Interessierte in den Weigheimer Rathaussaal
Autor Fabian Jahn begründete die Motivation für die Buchentstehung mit seinem Interesse an der Geschichte seines Heimatdorfes und der Chronik seiner Vorfahren im Besonderen. Da lag es für ihn nahe, ein Werk zu schaffen, das auch für die Nachfolgegenerationen von dauerhaftem Wert erhalten bleibt. Auslöser für die Entstehung des Heimatbuchs war eine Mischung aus Aspekten, die Jahn mit seiner Überzeugung umschreibt, dass nur jene die Zukunft erfolgreich gestalten können, die ihre eigenen Wurzeln und die Geschichte ihrer Heimat kennen.
„Der Ursprung an meinem Interesse ist wohl auf das Glück zurückzuführen, dass ich in einer Familie mit mehreren Generationen auf demselben Grundstück aufgewachsen bin. Bereits als Kind faszinierten mich die Geschichten meines Großvaters Jakob Weisshaar über die Familiengeschichte, den Ort und die Landwirtschaft." Für Jahn war es deshalb eine Ehrensache und Verpflichtung, die Erzählungen und das Wissen über die Historie nach dem Tod seines Großvaters im Jahr 2013 festzuhalten und mit eigenen Recherchen weiter auszubauen.
Der Autor beschäftigte sich mit der Ahnenforschung und tauchte immer stärker in die Vergangenheit seiner Familie und die Geschichte ein. Er recherchierte in den Geburtsbüchern im Rathaus Weigheim, in den Weigheimer Kirchenbüchern im Archiv Rottenburg und den Aufzeichnungen des Johanniter-Ordens aus Villingen, dem Weigheim einst angehörte. Dass die Geschichte der Vorfahren eng mit jener Weigheims verbunden ist, war ein weiterer Auslöser für die Entstehung des Buches. Bewegende Geschichte Jahns Recherchen führten über 14 Generationen bis ins Jahr 1520 zurück, als ein Weisshaar gemäß Aufzeichnungen des Johanniter-Ordens „ein Erblehen des Klosters Amtenhausens vermerktet“. Bewegend berichtete Jahn in der Folge, wie nach über 140 Jahren sich sein Großvater schweren Herzens Anfang der 1960er-Jahre entschied, auf Grund des Wandels die Landwirtschaft aufzugeben.
Fabian Jahn beschrieb sein Faible für den immer in den Hintergrund gedrängten Berufszweig an Hand seiner Interessen für das Holzschlagen im Wald, an der Bewirtschaftung seines Gemüsegartens oder der Versorgung der eigenen Hühner.
Dritter Auslöser für das Heimatwerk war der Wunsch, eine Zeitreise durch die vergangenen Jahrzehnte der Dorfgeschichte zu machen. Er dankte den Zeitzeugen, durch deren Erzählungen und Bilder es ihm gelang, die Zeitgeschichte schriftlich einzufangen.
Das Wiegemer Heimatbuch beginnt mit dem „Vornedrus“(Vorwort) und endet mit dem „Hinadrie“(Impressum). Dazwischen finden sich Kapitel über historische Gebäude der Gemeinde, die Landwirtschaft, den Handel und das Gewerbe im Ort, die einstigen Geschäfte, von denen kaum eines übrig blieb, Brauchtum und religiösen Glauben bis hin zur 1200-Jahr-Feier.
Das Buch endet zwischen 1960 und 1970. „Das ist Absicht, da die Aufzeichnungen der letzten rund 50 Jahre viel ausführlicher sind“, so Fabian Jahn.