Daimler-Personalchef Porth: Forderung der IG-Metall ist nicht durchdacht
STUTTGART (dpa) - Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth hält die Forderung der IG Metall nach einer Option auf Arbeitszeitverkürzung samt Teillohnausgleich für inakzeptabel. „Es gilt auch bei uns: Wer weniger arbeitet, verdient auch weniger“, sagte Porth. Zudem sei es schon allein juristisch nicht haltbar, Mitarbeitern künftig für Teilzeit einen Ausgleich zu bezahlen, während andere, die schon in Teilzeit sind, keinen bekämen. „Das ist einfach nicht durchdacht, dieses Konzept“, sagte Porth.
Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen für die Metallund Elektroindustrie auch sechs Prozent mehr Geld. Auf Widerstand trifft bei den Arbeitgebern aber vor allem die Forderung nach einem finanziellen Ausgleich für bestimmte Gruppen von Beschäftigten, die ihre Arbeitszeit für eine gewisse Zeit reduzieren.
Darüber hinaus sieht Porth im beginnenden Wandel in der Autoindustrie keinen Grund zur Sorge um die Arbeitsplätze. „Richtig ist, dass ein sehr langer Übergang stattfinden wird, dessen Dauer und Intensität im Moment keiner vorhersagen kann“, betonte er. Die
Gaspreise bleiben auch im kommenden Jahr niedrig
HAMBURG/BERLIN (dpa) - Für Mieter und Hausbesitzer mit einer Gasheizung war 2017 ein gutes Jahr: Der durchschnittliche Gaspreis für Endverbraucher reduzierte sich von Januar bis November nach Daten des Internetportals Check24 um 1,2 Prozent. Erstmals seit Jahren sei der Durchschnittspreis unter sechs Cent je Kilowattstunde gesunken. Preiserhöhungen auf breiter Front müssen die Gaskunden auch im nächsten Jahr zunächst nicht befürchten. Das Konkurrenzportal Verivox zählt 24 Grundversorger vor allem in Baden-Württemberg, die ihre Tarife erhöhen. Auf der anderen Seite stehen 42 bis 54 Unternehmen mit Preissenkungen. Der Großteil der rund 800 Gasversorger in Deutschland hält seine Preise stabil. Auf mittlere Sicht könnte es wegen höherer Rohölpreise und einer stärkeren Nachfrage aber auch bei den Gaspreisen wieder nach oben gehen.
EU droht Lufthansa wegen möglichen Preiswuchers
BERLIN (AFP) - Die EU-Kommission prüft Hinweise auf illegale Absprachen und Preiswucher bei der Übernahme der Fluggesellschaft Air Berlin durch die Lufthansa. „Falls es Hinweise auf eine mögliche gezielte Aktion zu Lasten der Kunden gibt, werden wir das herausfinden“sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager der „Bild“-Zeitung. Die EU werde dazu alle internen Papiere auch aus Vorstandssitzungen und E-Mails auswerten. Die Übernahme von Air Berlin sei für die Kommission sehr wichtig, weil Lufthansa hier einen seiner größten Konkurrenten kauft.
Ermittlungsverfahren gegen ehemalige Lafarge-Manager
PARIS (dpa) - In der Affäre um Arrangements des Zementherstellers Lafarge mit bewaffneten Gruppen in Syrien hat die französische Justiz Ermittlungsverfahren gegen mehrere frühere Manager eingeleitet. Das wurde am Samstag aus Justizkreisen in Paris bestätigt, wo die Behörden schon länger dem Verdacht der Terrorfinanzierung nachgehen. Nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP handelt es sich dabei auch um den früheren Konzernchef von LafargeHolcim, Eric Olsen. Lafarge hatte ein Werk in Syrien trotz des Bürgerkriegs bis 2014 weiterbetrieben und Geld an Dritte gezahlt, um Arrangements mit bewaffneten Gruppen auszuhandeln, damit die Produktion weitergehen konnte. konventionelle Antriebstechnologie werde es noch eine ganze Zeit geben, der Anteil elektrisch betriebener Fahrzeuge werde wachsen. „Und vielleicht wird es auch eine dritte oder vierte Variante geben, an die man heute noch nicht denkt oder die nicht so im Fokus steht.“
Keinen Zweifel ließ Porth daran, dass die Kernkompetenz der Entwicklung weiterhin im Inland liege. Für ein Unternehmen wie Daimler sei es auch nicht schwierig, Mitarbeiter zu finden, die sich mit der Weiterentwicklung der Elektromobilität beschäftigen. Im Start-up-Bereich hingegen könne man mit den Rahmenbedingungen in Deutschland – auch von rechtlicher Seite – nicht mit anderen Standorten mithalten.
„Viele Politiker fliegen in die USA ins Silicon Valley oder nach Tel Aviv, gucken sich das an und sind ganz begeistert vom Gründergeist und der Energie dort“, kritisierte Porth. „Aber wenn sie dann zurückkommen, ändern sie nichts an den Rahmenbedingungen hier, die mit starren Arbeitszeitgesetzen und überbordender Bürokratie nicht gerade innovationsfreundlich sind.“
Linke: Massenentlassungen per Gesetz verhindern
BERLIN (dpa) - In Reaktion auf den Stellenabbau bei Siemens bringt die Linke ein „Gesetz zum Verbot von Massenentlassungen“in den Bundestag ein. „Selbst Rekordgewinne halten Unternehmen nicht davon ab, ihre Beschäftigten zu entlassen, Standorte zu verlagern oder ganz zu schließen“, heißt es in dem Gesetzentwurf. Am Dienstagnachmittag soll darüber beraten werden. Eine Kündigung, „die bei anhaltend positiver Ertragssituation lediglich der Gewinnsteigerung dient“, soll demnach unwirksam sein. Siemens hatte Mitte November angekündigt, in den Kraftwerks- und Antriebssparten weltweit 6900 Stellen abbauen zu wollen, davon etwa die Hälfte in Deutschland.
WTO-Handelskonferenz beginnt ohne Konsens
BUENOS AIRES (dpa) - Mit unterschiedlichen Verhandlungspositionen ist die Welthandelsorganisation (WTO) in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires in ihre 11. Ministerkonferenz gestartet. Vertreter aus 164 Ländern verhandeln unter anderem über Fischerei, Landwirtschaft und E-Commerce. Es gebe noch große Meinungsunterschiede in der Ausarbeitung der besprochenen Abkommen, erklärte WTO-Generalsekretär Roberto Acevédo am Sonntag auf einer Pressekonferenz zum Auftakt des Treffens. Die Bedrohung durch Protektionismus bestehe weiterhin. Er forderte alle Teilnehmer auf, Flexibilität zu zeigen.
NordLB-Kantine setzt auf Kryptowährung Bitcoin
HANNOVER (dpa) - Die Currywurst in Kryptowährung zahlen – bei Norddeutschlands größter Landesbank kein Problem. Seit März läuft in der NordLB-Zentrale in Hannover ein Modellversuch, bei dem Mitarbeiter ihr Essen in der Kantine an einem Terminal in Bitcoin zahlen können. Die Bank wurde so zu einer Art Trendsetter: „Nach unserer Kenntnis ist das bundesweit einmalig“, sagt Tanja Beller vom Bundesverband deutscher Banken. Dabei ist die Digitalwährung seit Jahren in Umlauf – und seitdem ebenso umstritten wie zukunftsweisend. Deshalb wollte die NordLB ihre Mitarbeiter zum freiwilligen Ausprobieren inspirieren. Allerdings bremste der Höhenflug des Bitcoin-Kurses das Experiment aus: Seit Jahresbeginn hat er sich fast verzehnfacht. Viele Mitarbeiter behalten ihre Bitcoins daher lieber.