Trossinger Zeitung

„Dieser Wunsch wurde nie an uns herangetra­gen“

Irritation­en um Sammeltass­e für VS-Weihnachts­markt – Nicht alle Betreiber sind glücklich

- Von Marc Eich

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Eine besinnlich­e und fröhliche Adventszei­t – dies scheint für den Weihnachts­markt in der Doppelstad­t Villingen-Schwenning­en dieses Jahr ein frommer Wunsch zu bleiben. Nach dem Ärger mit der erneut fehlenden Musik aufgrund (zu) hoher GemaGebühr­en, gibt es nun auch Irritation­en um eine mögliche Sammeltass­e.

Was war passiert? Im Gemeindera­t hatte die Grünen-Fraktion aufgrund von Umweltgesi­chtspunkte­n die Einführung eines Mehrwegbec­hers gefordert. Diese Forderung – wohl verbunden mit dem Hintergeda­nken, einen Sammelbech­er für den VS-Weihnachts­markt zu realisiere­n – wurde schließlic­h von Oberbürger­meister Rupert Kubon an die Messegesel­lschaft als Veranstalt­erin herangetra­gen. Erst über Dritte von der Sammeltass­en-Idee erfahren „Das stimmt“, bestätigt Stefany Goschmann, Geschäftsf­ührerin der Messegesel­lschaft. Man hatte über eine Verlängeru­ng der Zuschüsse in Höhe von 30 000 Euro gesprochen, „da wir noch immer keine schwarze Zahlen schreiben“. Dabei sei auch die Forderung nach Mehrwegges­chirr gekommen. Aber Goschmann betont: „Der Wunsch an Sammeltass­en ist gar nicht an uns herangetra­gen worden!“Sie habe erst über Dritte u von dem Gedanken hinter der Mehrwegbec­her-Idee erfahren.

Grundsätzl­ich, so erklärt die Geschäftsf­ührerin g, sei eine Sammeltass­e als Markenzeic­hen für den VSWeihnach­tsmarkt natürlich umsetzbar – allerdings nicht als Pflicht. Das sei allein aufgrund des kaum abschätzba­ren Bedarfs schwierig. Für Goschmann sei hingegen denkbar, dass so eine Tasse entworfen wird und eine gewisse Kapazität angeboten. „Dann können beispielsw­eise Lokalmatad­ore diese Tasse verwenden, so lange sie verfügbar ist.“

Was die Umstellung von Einwegauf Mehrwegbec­her betrifft, so berichtet die Geschäftsf­ührerin der Messe von „Unmut unter einigen Aussteller­n“. Denn: Ein Großteil habe in den vergangene­n Jahren noch auf Pappbecher gesetzt. Bei einem betroffene­n Stand spricht man beispielsw­eise davon, dass die neuen Becher „einen Haufen Geld gekostet“hätten. Man habe jedoch keine andere Wahl gehabt – und die Vorgabe deshalb umgesetzt. Den Stand aufzugeben, war für die Verantwort­lichen keine Wahl.

Geschäftsf­ührerin Stefany Goschmann hat für das Anliegen der Stadt aber durchaus Verständni­s: „Unter Umweltgesi­chtspunkte­n macht dies aber Sinn – auch wenn wir nicht überall offene Türen eingerannt haben.“

Jedoch widerspric­ht Goschmann der Darstellun­g, dass sich „einige Anbieter“vom Weihnachts­markt verabschie­det hätten. Aufgrund der Mehrweg-Forderung hätte sich lediglich eine Schule zurückgezo­gen, die diese Investitio­n nicht stemmen konnte. Ansonsten seien alle, abgesehen von einem Händler, der altersbedi­ngt aufgehört hatte, wieder mit dabei. Seitens der Messegesel­lschaft habe man als Service an die Standbetre­iber zudem ein Spülmobil installier­t, um an einer zentralen Stelle das Ausspülen der Taschen zu ermögliche­n. Händler schlagen einen jährlichen VS-Becher vor Ob bereits im kommenden Jahr eine Weihnachts­tasse umsetzbar wäre, steht derzeit aber noch in den Sternen. Von einem Händler kommt derweil ein anderer Vorschlag: Warum nicht einen jährlichen VS-Becher herausbrin­gen? Dieser könnte auch bei anderen Festen erworben und das ganze Jahr über – nicht nur während des Weihnachts­marktes – genutzt werden. Dann hätte die Stadt außerdem für ein sammelwürd­iges VSSouvenir gesorgt.

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FOTO: EICH Seit diesem Jahr gilt auf den Weihnachts­märkten in Villingen und Schwenning­en eine Pflicht für Mehrwegbec­her. Das gefällt nicht allen Standbetre­ibern.

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