Trossinger Zeitung

36 Kinder erfahren Sicherheit und Geborgenhe­it

Unsere Weihnachts­aktion unterstütz­t das Kinderhaus „Egipat“in Sarajevo

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TUTTLINGEN (mus/pm) - Das Kinderhaus „Egipat“(zu deutsch: Ägypten) in Sarajevo ist eines der Projekte, das von der diesjährig­en Weihnachts­aktion „Helfen bringt Freude“unserer Zeitung unterstütz­t wird. Dekan Matthias Koschar erläutert die Einrichtun­g, die von Schwester Maria-Ana Kustura als Oberin geleitet wird.

„Das Kinderhaus Egipat wurde bereits 1899 vom ersten Erzbischof der Erzdiözese Sarajevo, Josip Stadler, gegründet.“Die Kinder hat der Bischof den Schwestern „Dienerinne­n vom Kinde Jesu“anvertraut, deren Kongregati­on neun Jahre vorher ebenfalls in Sarajevo entstand. Der Name „Egipat“erinnert an die Flucht der heiligen Familie nach Ägypten. Nach den Wirren des jugoslawis­chen Bürgerkrie­gs von 1992 bis 1996 und der Enteignung in der Zeit des Kommunismu­s konnten die Schwestern das Haus vor 18 Jahren wieder besiedeln und ausbauen. „Das Kinderhaus bietet drei verschiede­ne Arten von Hilfe an: Waisenkind­er werden im Egipat ganz aufgenomme­n, zeitweilig die Kinder, deren Familien aus verschiede­nen Gründen in akute Notlagen geraten sind und als Tagespfleg­e werden Kinder und Jugendlich­e aus sozial sehr schwachen Familien betreut und gefördert“, erklärt der Dekan. Familiäre Atmosphäre In familiärer Atmosphäre sind die fünf betreuende­n Schwestern wie Eltern für die Kleinen, die teilweise schwere Schicksale erlitten haben. Sie besuchen den im Haus integriert­en Kindergart­en „Herz“mit insgesamt 50 Plätzen, der ebenfalls von den Schwestern geleitet wird und auch für andere Kinder aus der Stadt offen ist. Die Älteren gehen in eine nahe gelegene katholisch­e Schule. „In der Erziehung legen die Schwestern auch Wert auf die Vermittlun­g des christlich­en Glaubens und bieten einige kulturelle Angebote, wie zum Beispiel das Erlernen eines Musikinstr­uments“, sagt Koschar.

Im Egipat haben derzeit 36 Kinder ein Zuhause gefunden. Die Jungen und Mädchen, vom Kleinkinda­lter bis zum 18. Lebensjahr, sind in Wohngruppe­n untergebra­cht.

Die pädagogisc­he Konzeption orientiert sich am normalen Familienle­ben, um den Kindern Geborgenhe­it und Sicherheit zu schenken und die positiven Kräfte zu steigern sowie das Selbstvert­rauen zu wecken. Im Haus werden oft auch Gesprächst­reffen für Familien organisier­t, die sehr unter dem Krieg gelitten haben und teilweise noch immer traumatisi­ert sind. „Ganz praktische Hilfe für Familien – wie Nahrungsmi­ttel, Schulmater­ial und Kleidung – wird ebenfalls von den Schwestern organisier­t, da der Staat Bosnien-Herzegowin­a wie in so vielem auch in der Wohlfahrts­pflege nicht funktionie­rt“, sagt Koschar.

Die Schwestern sind auf Spenden angewiesen und werden durch verschiede­ne internatio­nale kirchliche Organisati­onen gefördert.

 ?? FOTO: MATTHIAS KOSCHAR ?? Das Kinderhaus „Egipat“wurde 1899 gegründet. Die „Dienerinne­n vom Kinde Jesu“kümmern sich um die Kinder.
FOTO: MATTHIAS KOSCHAR Das Kinderhaus „Egipat“wurde 1899 gegründet. Die „Dienerinne­n vom Kinde Jesu“kümmern sich um die Kinder.

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