ASV Nendingen wahrt seine Finalchance
In der Deutschen Ringerliga siegt die Mannschaft am Samstag beim KAV Eisleben 15:11
TUTTLINGEN - Dritter Sieg im dritten Kampf gegen den KAV Eisleben: Der ASV Nendingen hat am Samstagabend in der Deutschen Ringerliga (DRL) seine weiße Weste gegen die Ostdeutschen behalten und in Eisleben 15:11 gewonnen. Auf der Matte feierten beide Teams jeweils fünf Siege, ausschlaggebend waren am Ende die höheren Einzelsiege der ASV-Kämpfer.
Die Nendinger mussten angesichts ihrer personellen Probleme improvisieren. So fehlten der verletzte Nenad Zugaj (86 kg G) und Nicolai Ceban (98 kg F), der wegen einer Schulung des moldawischen Ringerverbands in seiner Heimat bleiben musste. Dafür rückten Donior Islamov, Daniel Cataraga und Piotr Ianulov in eine höhere Gewichtsklasse auf. 11:0 nach drei Kämpfen Für Nendinger Verhältnisse in dieser Saison eher ungewöhnlich, legte der ASV los wie die Feuerwehr und führte nach drei Kämpfen bereits 11:0. Zum Auftakt ließ Veaceslav Mamulat (59 kg G) gegen Bence Juhasz keine Wertung zu, so dass er nach den sechs Minuten einen ungefährdeten 11:0-Sieg feiern konnte. Johannes Kessel (130 kg F) nutzte seinen ZehnKilogramm-Vorteil gegen Nikita Firsov, so dass nach 3.32 Minuten ein ungefährdeter 18:2-Überlegenheitssieg in den Büchern stand. Zu Ehrenrettung des Eislebeners: Normalerweise ringt Firsov im griechisch-römischen Stil.
Andrej Perpelita (66 kg F) machte es am Ende spannend, um zum 15:0Überlegenheitsssieg gegen Jozsef Molnar zu kommen. Die entscheidende Wertung fuhr er zwei Sekunden vor dem Kampfende ein. Seine dritte Niederlage im dritten Kampf gegen Dejan Franjkovic musste anschließend Ivan Polischiuk (98 kg G) einstecken. Anders als noch in den beiden vorangegangenen Kämpfen, war er beim 0:11 chancenlos.
Vor der Pause wehrte sich Benjamin Raiser (66 kg G) gegen den Freistil-Spezialisten Ibragim Ilyasov heftig, doch er musste eine 0:1-Niederlage hinnehmen. Damit ging der ASV mit einer 11:4-Führung in die Unterbrechung.
Gegen den russischen Weltklasseringer Anzor Urishev wehrte sich Piotr Ianulov (98 kg F) in der für ihn ungewöhnlichen Gewichtsklasse nach Kräften. Eine 0:6-Niederlage konnte er aber dennoch nicht abwenden: „Gegen Urishev hätte Nicolai Ceban auch nicht besser ausgesehen“, lobte Markus Scheu, Vorsitzender Sport beim ASV, seinen Ringer. Cataraga mit Willen und Kraft Evgehni Nedealco, der Ersatzmann für den ebenfalls verletzten Samet Dülger (75 kg F), war schließlich beim 0:11 gegen Kamal Malikov ohne jede Chance. Damit schmolz der Vorsprung des ASV auf 9:11. Den Sieg für Nendingen brachten aber Daniel Cataraga und Donior Islamov vorzeitig unter Dach und Fach. Cataraga (86 kg G) glich seinen Gewichtsnachteil mit seiner Kraft und seinem unbändigen Willen aus und holte sich einen 9:1-Sieg gegen Gasan Shamkalov.
Islamov (75 kg G) siegte gegen Olympiasieger Davor Stefanek allerdings nur durch eine umstrittene und unübersichtliche Entscheidung von Mattenrichter Eberhardt Probst. Kurz vor Ende des Kampfes gestand er Islamov zwei Punkte zu, womit der Nendinger 2:1 gewann und damit den ASV uneinholbar 15:9 in Führung brachte. Im bedeutungslos gewordenen letzten Kampf hielt Eigengewächs Pascal Koch (86 kg F) seine Niederlage beim 1:6 gegen Zsombor Gulyas in Grenzen.
Mit dem Sieg wahrte der ASV als Tabellendritter seine Chancen auf den Einzug ins Finale der besten beiden Mannschaften der DRL-Hauptrunde. Mit 10:8-Punkten steht der ASV vier Zähler hinter dem zweitplatzierten KSV Ispringen, gegen den er in seinem drittletzten Saisonkampf am kommenden Freitag antreten muss. Dann ist ein weiterer Sieg notwendig, ansonsten ist der Finalzug ohne die Nendinger abgefahren.