Trossinger Zeitung

Am Ende kann Dahlmeier wieder lachen

Biathlon-Königin führt Frauen bei ihrem Comeback zum Staffelsie­g – Einzelrenn­en eher ernüchtern­d

-

HOCHFILZEN (SID) - Laura Dahlmeier lief mit einem strahlende­n Lächeln durchs Ziel. Der Sieg am Sonntag mit der Staffel war für die Biathlon-Königin Balsam auf die verwundete Seele. Noch 24 Stunden zuvor hatte ihr Platz zehn in der Verfolgung sichtlich zugesetzt, die 24-Jährige wischte sich nach dem Rennen im dichten Schneetrei­ben von Hochfilzen enttäuscht die Tränen aus den Augen. So hatte sich die Überfliege­rin des vergangene­n Winters ihren grippebedi­ngt verspätete­n Einstieg in den Weltcup und die Rückkehr an den Ort ihres WM-Märchens ganz und gar nicht vorgestell­t.

Für die siebenmali­ge Weltmeiste­rin sei es „nicht so leicht, ihre Form zu akzeptiere­n. Der Start war nicht bilderbuch­mäßig, es gab einige Stolperste­ine. Das ist sie nicht gewohnt“, sagte Bundestrai­ner Gerald Hönig, nachdem es schon im Sprint am Freitag nur zu Rang 16 für Dahlmeier gereicht hatte.

Hönig ist vor dem nächsten Weltcup in Annecy (Frankreich) vom 14. bis 17. Dezember aber überzeugt, „dass Laura sich reinfinden wird. Wenn sie noch ein, zwei Rennen gelaufen ist, wird sich auch wieder die Form und der Wettkampfr­hythmus einstellen, den sie braucht, um wieder konkurrenz­fähig ganz vorne zu sein.“Ohnehin habe Dahlmeier ja auch in Hochfilzen „nicht enttäuscht“.

Vor allem in der Staffel mit Vanessa Hinz (SC Schliersee), Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) und Maren Hammerschm­idt (Winterberg) war auf Dahlmeier als Schlussläu­ferin Verlass. In den Einzeldisz­iplinen lief es nicht so gut. Ein achter Platz von Hildebrand im Sprint und Rang zwölf von Hinz in der Verfolgung – das war’s neben dem zehnten Rang von Dahlmeier auch schon. Denise Herrmann (Oberwiesen­thal) musste nach ihrem Höhenflug von Östersund, als sie überrasche­nd im Sprint und in der Verfolgung gesiegt hatte, mit den Plätzen 28 und 25 Lehrgeld bezahlen.

Besser lief es bei den Männern, die am Sonntag in der Staffel über 7,5 km in der Besetzung Erik Lesser (Frankenhai­n), Benedikt Doll (Breitnau), Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) und Simon Schempp (Uhingen) hinter Norwegen auf Rang zwei liefen.

In den Einzelwett­bewerben hatte Schempp das Podest zweimal knapp verpasst. Dem 29-Jährigen, der schon im Sprint Vierter geworden war, fehlten im Verfolgung­srennen nach vier Schießfehl­ern fünf Zehntelsek­unden zu Frankreich­s Superstar Martin Fourcade. „Ich hatte eine super Ausgangspo­sition nach dem Sprint. Aber das erste Schießen ist voll in die Hose gegangen. Ich habe aber nicht aufgegeben. Das Rennen hat gezeigt, was im Biathlon möglich ist. Deshalb bin ich erst einmal zufrieden“, sagte Schempp.

 ?? FOTO: DPA ?? Laura Dahlmeier
FOTO: DPA Laura Dahlmeier

Newspapers in German

Newspapers from Germany