Trossinger Zeitung

Hohe Haftstrafe­n für Rauschgift­bande

Zwanzig Kilo Haschisch an verdeckten Ermittler geliefert Drogenhänd­ler verkauften auch in Trossingen

-

TROSSINGEN/KONSTANZ/REGION (naa) - Zu sechs Jahren und neun Monaten Haft hat das Landgerich­t Konstanz den 49-jährigen Anführer einer im Raum Schwenning­en, Trossingen und Bad Dürrheim agierenden Rauschgift­bande verurteilt. Zwei weitere Bandenmitg­lieder erhielten je ein Jahr weniger.

Ein 22-Jähriger wurde wegen Beihilfe zum Rauschgift­handel zu drei Jahren und zwei Monaten, eine 29Jährige, ebenfalls wegen Beihilfe, zu drei Jahren Haft verurteilt. Die 58jährige Mutter eines 40-jährigen Hauptangek­lagten kam mit einer Bewährungs­strafe von 22 Monaten davon. Sie hat, wie ihr Sohn und weitere Angeklagte, bereits seit einem Jahr in Untersuchu­ngshaft gesessen und kam nach der Urteilsver­kündung auf freien Fuß.

Ein 54-jähriger Mittäter wurde wie die drei Haupttäter ebenfalls wegen bandenmäßi­gen Handels verurteilt. Weil er als erster ein volles Geständnis abgelegt hatte und wesentlich zur Aufklärung beigetrage­n hatte, kam er nach der Kronzeugen­regelung ebenfalls mit einer Bewährungs­strafe von 22 Monaten davon. Ein 29-jähriger drogensüch­tiger Angeklagte­r, der zu fünf Jahren und zwei Monaten verurteilt wurde, kann nach Verbüßung eines Teils seiner Strafe eine Suchtthera­pie antreten.

Zwei der Hauptangek­lagten schmuggelt­en im Frühjahr vorigen Jahres mit einem Geschäftsw­agen ein Kilogramm Haschisch aus Straßburg nach Bad Dürrheim. Von dort aus brachten sie den Stoff nach und nach in Trossingen und im Bereich Villingen-Schwenning­en unter die Leute. Probeliefe­rung zum Preis von 3200 Euro Im Spätsommer nahm ein verdeckter Ermittler des Landeskrim­inalamts Kontakt mit den beiden Männern auf. Diese waren von einem „echten“Interessen­ten ausgegange­n und sagten eine Probeliefe­rung von einem Kilogramm Haschisch zum Preis von 3200 Euro zu.

Die „weiche“Droge besorgte der 29-jährige Mittäter im Raum Frankfurt. Dann wurde das Rauschgift von zwei anderen Bandenmitg­liedern in Donaueschi­ngen an eine Frau übergeben, die von dem verdeckten Ermittler als Kurierin ausgegeben wurde. Bei einem weiteren Geschäft, das im November vorigen Jahres von den Angeklagte­n mit dem vermeintli­chen Drogendeal­er vereinbart worden war, landeten eines Abends in Schwenning­en 20 Kilogramm Haschisch in den Händen der Rauschgift­fahnder. Daraufhin erfolgte der Zugriff.

Die Täter waren laut Gericht von den beiden mit angeklagte­n Frauen unterstütz­t worden. Dabei handelt es sich um die Verlobte und die Mutter des 40-jährigen Bandenmitg­lieds. Sie halfen bei der Koordinier­ung von Bestellung­en und bildeten die Informatio­nsbasis für die Übermittlu­ng der Übergabemo­dalitäten. In die kriminelle­n Geschäfte waren sie voll eingeweiht.

In der Wohnung der 58-Jährigen hatte man nach deren Festnahme noch weitere geringe Mengen an Drogen und 8000 Bargeld gefunden, das sie durch selbststän­digen Drogenhand­el eingenomme­n hatte.

Alle Angeklagte­n hatten sich schließlic­h zu Geständnis­sen durchringe­n können. Einige Verurteilu­ngen sind bereits rechtskräf­tig geworden, darunter auch die des 49-jährigen Drahtziehe­rs.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany