Trossinger Zeitung

Nikolaus

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Es ist ja so: Der Trossinger an sich liebt den Weihnachts­markt. Zwar kann der nicht mit Nürnberg oder München mithalten, aber mit strahlende­m Rathaus und ebenso strahlende­n Gesichtern hinter und vor den Verkaufsst­änden und Holzhäusle bringt er viel innere Wärme ins Herz der Musikstadt. Mit und ohne Nikolaus: denn das Erscheinen des heiligen Mannes wurde gar kurzfristi­g in Frage gestellt.

Doch diese Zeiten sind vorbei: In Trossingen gibt es sogar ein Weihnachts­mannbüro! Wer dachte, Santa Claus sei ein Nord-Pole mit Rentiersch­litten und so, der wird eines Besseren belehrt: Auf der Weihnachts­mann-Website lüftet das Weihnachts­mann-Büro-Team das Geheimnis! „Sie wollen sich dieses Jahr zurücklehn­en und nicht sich selbst einen Wattebart und roten Umhang aufsetzen?“, fragt man da. „Wir geben unser Bestes, um auf Ihre Anfrage einen Weihnachts­mann oder Nikolaus in Trossingen zu vermitteln.“

Ab 47 Euro wird der Nikolaus oder Weihnachts­mann vermittelt, das Honorar ist abhängig von der Postleitza­hl, denn der Trossinger Weihnachts­mann wird deutschlan­dweit vermittelt! Da sich selbst Kinder schon gefragt haben, wie der Kerl gleichzeit­ig überall durch die Kamine rutschen kann, gibt das Büro auch dieses Geheimnis preis: Es werden immer neue Akteure gesucht!

Nun ist der Schwabe ja clever, und manche Trossinger Familienvä­ter sehen in dem Angebot eine doppelte Chance: Sie bieten sich der Agentur als Weihnachts­mann an, und buchen sich dort gleichzeit­ig für die eigene Familie!

So schlupfen sie in das eigentlich ungeliebte Kostüm, geben den polternden Gesellen vor den Kindern, und freuen sich anschließe­nd, für den ohnehin nötigen Auftritt vor der eigenen Familie noch 47 Euro kassieren zu können ...

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