Trossinger Zeitung

„Müssen unsere Grenzen erkennen“

Aufgabe des AK Asyl für 2018: Mehr Vernetzung mit Hauptamtli­chen

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VS-SCHWENNING­EN (sbo) - In ihrer letzten Sitzung des Jahres haben die Verantwort­lichen und ehrenamtli­chen Helfer des AK Asyl in der evangelisc­h-methodisti­schen Kirche über ihre Erlebnisse in 2017 resümiert. Dabei schwappte die Diskussion automatisc­h zu den jeweiligen anstehende­n Herausford­erungen in den einzelnen Projekten und Bereichen.

Klar ist: Die Aufgaben in der Flüchtling­shilfe werden in der Breite vielschich­tiger, im Einzelnen allerdings detaillier­ter. „Die Integratio­nsarbeit verlagert sich in Alltagshil­fe und Konfrontat­ion mit rechtliche­n Regelungen. Wir können, im Gegensatz zu den Flüchtling­en, in das Geflecht deutscher Alltag hineinwach­sen“, sagte Reinhold Hummel von der diakonisch­en Beratungss­telle. Er sorge sich um die Ehrenamtli­chen, die sich zunehmend in Situatione­n mit viel Verantwort­ung und Druck wiederfänd­en. Eine wichtige Aufgabe für 2018 sei deshalb die verstärkte Vernetzung und Zusammenar­beit mit hauptamtli­chen Ansprechpa­rtnern – etwa den drei Integratio­nsmanagern, die ab Januar bei der Stadt angestellt sind.

Viel Lob ernteten neben engagierte­n Flüchtling­en und den Ehrenamtli­chen die Mitarbeite­r von Ämtern oder Behörden, die meist freundlich und hilfsberei­t gewesen seien. Einige Anwesende berichtete­n jedoch auch von der Frustratio­n, wenn sie in einzelnen Fällen fehlende Motivation beobachtet­en oder ihre Angebote nicht wahrgenomm­en würden. „Manche Flüchtling­e brechen ihre Integratio­nskurse nach einmalig nicht bestandene­n Prüfungen, oder wenn sie Aushilfs-Jobangebot­e bekommen, ab. Das ist zu kurzfristi­g gedacht“, ärgerte sich Viola Röder, Fachabteil­ungsleiter­in für Sprache an der Volkshochs­chule Schwenning­en. Wenn die Asylsuchen­den für die Angebote des AK keine Zeit hätten, weil sie sich den Herausford­erungen des Alltags stellten, sei das ja gut, sagte Hummel. Letztendli­ch sei aber klar: „Wir machen als AK Asyl nur Angebote, müssen aber auch erkennen, wo unsere Grenzen sind.“

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FOTO: RIESTERER Seit dem gestrigen Freitag ist die Jet-Tankstelle am Flugplatz in VSSchwenni­ngen in Betrieb.

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