Generationenwechsel bei der Aldinger CDU ist vertagt
Vorsitzender Gerhard Kratt und Kassier Frank Haufe treten voraussichtlich ihre letzte Amtszeit an
ALDINGEN - Der Aldinger Ortsverband der CDU hat bei seiner Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend auf ein Jahr mit gedrückter Stimmung zurückgeblickt. Die Verluste der Bundespartei bei den Wahlen im September und der Mangel an Nachwuchs auch vor Ort stellen die Partei vor große Herausforderungen.
„Wir müssen die richtigen Lehren aus diesem Jahr ziehen“, resümierte der Vorsitzende Gerhard Kratt am Ende seines Auftaktberichts. Es sei geboten, die „Weichen zu stellen für die Zeit nach Angela Merkel“. Ewig werde die ihr Amt nicht halten können. Sorgenvolle Worte nach einer verlustreichen Bundestagswahl und anhaltenden Schwierigkeiten bei der Regierungsbildung. Dabei hatte Kratt Merkel vorher durchaus gelobt. Nach wie vor sei er der Meinung, dass die Bundeskanzlerin in der Asylpolitik richtig gehandelt habe.
Die Verluste wollte Kratt nicht nur an der Bundespartei festmachen, auch vor Ort sei Fehleranalyse geboten. „Wir waren doch präsent an den Wahlkampfständen und im Gemeinderat, aber welchen Wert hat das am Ende?“In manchen Punkten herrschte Ratlosigkeit, an anderer Stelle konnte Kratt Gründe für die Die Geehrten und der wiedergewählte Vorstand. Von links: Ralph Schräpel, Maria-Lena Weiss (Kreisvorsitzende), Stefan Ungermann, Ruth Müller, Stefan Bacher, Gerhard Kratt, Frank Haufe. Verluste ausmachen: „Wir haben ein Defizit beim Personal. Und zwar auf allen Ebenen.“ Generationenwechsel erwünscht, aber aufgeschoben Übereinstimmende Worte kamen von der CDU-Kreisvorsitzenden Maria-Lena Weiss: „Der Generationenwechsel ist die große Herausforderung der nächsten Jahre – und wir müssen jetzt damit anfangen“. Eine Aufforderung, die viel Zustimmung aus den Reihen der Zuhörer erfuhr. Das Dilemma: Der Großteil der 15 Anwesenden hat die 40 Jahre weit überschritten. Auch die Wahl des Vorstands ließ vorerst keinen Gedanken an einen Generationenwechsel in Aldingen aufkommen. Gerhard Kratt als Vorsitzender, Stefan Bacher als Stellvertreter, Frank Haufe als Kassier, Reinhard Schnell als Schriftführer und alle drei Beisitzer wurden einstimmig für zwei Jahre wiedergewählt. Das Zweiergespann an der Spitze, Gerhard Kratt und Frank Haufe, kündigte allerdings unisono an, nur noch für diese Legislaturperiode zur Verfügung stehen zu wollen. Haufe: „Es kann nicht angehen, dass die Alten an ihren Sesseln kleben und den Jüngeren den Weg versperren.“
Eine gute Nachricht hatte doch noch Weiss zu vermelden: Eine „handvoll junger Leute“habe Interesse angemeldet, eine Ortsgruppe der Jungen Union in Aldingen zu gründen. Eine Neuigkeit, die von den Vertretern des Ortsverbands mit Überraschung, aber auch mit Wohlwollen aufgenommen wurde. Man werde auf sie zugehen und beobachten, was sich daraus entwickeln könne. Zum Abschluss des offiziellen Teils berichtete Stefan Bacher aus dem Gemeinderat. Er blickte zurück auf ein Jahr, das vor allem von baulichen Investitionen geprägt war, aber auch von personellen Umbrüchen in der Gemeindeverwaltung.