Kolpingfamilie gedenkt ihres Gründers
Langjährige Mitglieder des Spaichinger Kolpingvereins werden geehrt
SPAICHINGEN - Im Edith-SteinHaus hat der „Gedenktag“der Kolpingfamilie Spaichingen stattgefunden. Am 4. Dezember, dem Todestag von Adolph Kolping, gedenkt das Kolpingwerk weltweit seines Gründers.
Der Gedenktag selbst begann mit einem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche. In der Predigt von Pfarrer Aubele konnte der selige ehemalige Schuster und Priester Adolph Kolping neben Johannes dem Täufer sehr gut bestehen. Während der Johannes in Kamelhaaren gewandet als Rufer in der Wüste von einem spricht, der nach ihm kommen wird, setzte sich Adolph Kolping mit Mut für Solidarität und die soziale Gerechtigkeit ein. Der Mut komme von Herzen und wachse mit jeder guten Tat. So sollen wir heute Adolph Kolping als Vorbild nehmen, gab der Prediger mit auf den Weg.
Als Schuhmachergeselle auf der Wanderschaft war Kolping entsetzt von den oft menschenunwürdigen Lebensweisen und Bedingungen der Handwerksgesellen. Er setzte sich für die soziale Gerechtigkeit ein, was in der damaligen Zeit sehr viel Mut forderte. Mit 24 Jahren besuchte er das Gymnasium, um Priester zu werden. Unterstützt wurde er auf seinem Weg von vielen Wohltätern. Später, als Kaplan und Religionslehrer in Wuppertal-Elberfeld, traf er wieder auf die gleichen sozialen Situationen, wie seinerzeit als Geselle in Köln. Er wurde zum zweiten Präses des 1846 von Johann Gregor Breuer gegründeten katholischen Gesellenvereins. Nach seinem Rückgang nach Köln gründete er dort am 1849 den Kölner Gesellenverein. 1850 hatte der Verein bereits 550 Mitglieder. Sukzessive wuchsen die Vereine weltweit. Kolping wurde zum Gesellenvater und 1991 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Eine große Anzahl Kolpingbrüder versammelte sich nach dem Gottesdienst zum Gedenktag im EdithStein-Haus. Dabei geht es nicht nur um Erinnerung und Gedenken an Adolph Kolping, sondern auch um die Lebendigkeit seines Werkes in unserer Zeit. Über 150 Mitglieder zwischen 16 und 90 Jahren beteiligen sich in sechs Gruppen aktiv am Vereinsleben.
Im Mittelpunkt des Gedenktages standen dann Ehrungen für langjährige und besonders aktive Mitglieder. Ewald Kramer und Franz Schuhmacher wurden vom Kolpingwerk Deutschland und der Kolpingfamilie Spaichingen für 60 Jahre Treue geehrt. Michael Wientges zeigte in einer Rückschau auf, mit welchem Engagement die Jubilare sich in die Kolpingfamilie einbrachten. Die Feier wurde von den zwei Musikanten Alin und Swen Glückler am Klavier mit Weihnachtsliedern umrahmt.