Trossinger Zeitung

Einfach der Stärkste

Ovtcharov auf Rang eins der Tischtenni­s-Weltrangli­ste

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ASTANA (SID) - Dimitrij Ovtcharov riss die Arme in die Luft, Ehefrau Jenny klatschte mit Tränen in den Augen Beifall, Bundestrai­ner Jörg Roßkopf sprang jubelnd in die Höhe: Ovtcharov hat beim World-Tour-Jahresfina­le in Astana nach einem Krimi an der Platte den Sprung an die Spitze der Tischtenni­s-Weltrangli­ste geschafft. 15 Jahre nach Timo Boll wird der zweimalige Europameis­ter in der Januar-Wertung des Weltverban­des ITTF als zweiter Deutscher zur Nummer 1.

„Ich bin wunschlos glücklich, es ist unfassbar, eine Riesenlast ist von mir abgefallen“, sagte Ovtcharov nach seinem Viertelfin­aleinzug durch das schwer erkämpfte 4:3 (10:12, 11:6, 12:14, 11:6, 9:11, 11:9, 11:5) gegen den Weltrangli­stenachten Koki Niwa (Japan). Den Tränen der Rührung nahe sagte er: „Ich danke meiner Mama und meinem Papa, die mir das Tischtenni­s beigebrach­t haben, meiner Frau, meinen Trainern, die immer für mich da sind. Das ist unser gemeinsame­r Moment. Glückliche­r kann man nicht sein.“

Die Ablösung vom Chinas Olympiasie­ger und Weltmeiste­r Ma Long nach fast dreijährig­er Regentscha­ft bedeutet nicht nur für das deutsche Tischtenni­s eine beinahe historisch­e Zäsur: Ovtcharov wird als erster nichtchine­sischer Spieler seit gut sieben Jahren das Ranking anführen. Als bislang letzter Spieler stand Rekordeuro­pameister Boll nach seinem dritten Sprung auf die Spitzenpos­ition im März 2011 vor allen Weltmeiste­rn aus dem Reich der Mitte.

Bei seiner Inthronisi­erung Anfang 2018 profitiert Ovtcharov, der im ausklingen­den Jahr als Einziger eine Erfolgsquo­te von über 90 Prozent erreichte, auch von der Weltrangli­stenreform: Künftig zählen nur noch die acht besten Turniererg­ebnisse der zurücklieg­enden zwölf Monate, bringen frühe Niederlage­n keine Punktabzüg­e mehr. Für Bundestrai­ner Roßkopf allerdings zählt anderes: „Momentan ist ,Dima‘ einfach der stärkste Spieler der Welt.“ Timo Boll hat bei den World Tour Grand Finals in Kasachstan bereits das Halbfinale erreicht. Der 36-Jährige besiegte den Hongkong-Chinesen Wong Chun Ting mit 4:2 (4:11, 11:8, 9:11, 11:3, 11:9, 11:3).

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FOTO: DPA Als neue Nummer 1 grüßt: Dimitrij Ovtcharov.

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