Jede Menge Möchtegern-Mörder
Beim Theaterabend des Musikvereins Reichenbach wird klar: Zum perfekten Mord braucht es die perfekte Leiche
REICHENBACH (rm) - Wie man eine Leiche am besten spielt, hat Bernhard Bosch am Freitag- und am Samstagabend in der Reichenbacher Gemeindehalle beim Theaterabend des Musikvereins Reichenbach eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das Publikum war begeistert.
Die humorvolle und höchstvergnügliche Theatervorstellung im Reichenbacher Komödienstadel hat einmal mehr gezeigt: Der Musikverein Reichenbach hat gleich mehrere Schauspieltalente.
Die Handlung riss das Publikum mit: Der umtriebige, eigensinnige und geizige Unternehmer Albrecht Greifenbrecht (Bernhard Bosch), seine unzufriedene Frau Charlotte (Silvia Schätzle), seine nicht nach seinen Vorstellungen geratene Tochter Dietlinde (Stefanie Pau), seine Schwester Felicitas (Steffi Marquart), sein betrügerischer Buchhalter Gottfried Klinger (Florian Bosch) und der schleimige Rupert Graf von Schmierstein (Benjamin Volz) hatten gemeinsam ein Ziel: Sie wollten am Vermögen des Unternehmers teilhaben. Also überlegten sie unabhängig voneinander, wie sie den alten Greifenbrecht ins Jenseits befördern könnten. Und dies gelang ihnen scheinbar auch, denn Hausmeister Alfons Huber (Hubert Wittmer) fand den unbeliebten Unternehmer tot in seinem Büro. Mit dem Tod des Alten entwickelte sich ein Geschiebe um seine Leiche, was nicht nur den Hausmeister Alfons Huber vor dem Kommissar Ingo Irre (Alexander Minder) und seiner Assistentin Döre Denkste (Ulrike Marquart), in arge Beweisnot brachte. Wie die Protagonisten mit der Leiche umsprangen, wie sie sie verschwinden und auftauchen ließen, war höchst unterhaltsam. Und die „Leiche“machte alle „Umbettungen“wacker mit. Überraschende Aufklärung Da hatte das Kriminalduo natürlich alle Hände voll zu tun. Ihr Anfangsverdacht konzentrierte sich zunächst auf den Hausmeister, der allerdings immer wieder feststellen musste, dass die Leiche verschwunden war. Später machte sich Greifenbrechts Sekretärin Marlene Eisendorf (Elke Schuler) verdächtig, die nach nervtötendem Verhör durch den Kommissar nicht mehr anders konnte, als den Mord zu gestehen. Aber Pustekuchen: Immer wieder musste Kommissar Ingo Irre erkennen, dass ein anderer die grausige Tat begangen hat. Bis zum Schluss aus dem gerichtsmedizinischen Institut die Meldung kam, dass Greifenbrecht aufgrund eines natürlichen Todes von dieser Welt geschieden sei. Das war die finale Auflösung eines verwirrenden Mordkomplotts.
Das Publikum war begeistert und belohnte die Schauspieler mit einem langen Beifall. Angereichert wurde dieser höchst vergnügliche Abend mit musikalischen Einlagen des Musikvereins Reichenbach unter der Leitung von Werner Messmer.