Poco-Mutter Steinhoff ringt um Kreditlinien
LONDON/STELLENBOSCH (dpa) Der Poco-Mutterkonzern Steinhoff muss in seinem laufenden Bilanzskandal um seine Kreditlinien bei den Banken ringen. Die Geldhäuser strichen die Kreditrahmen zunehmend zusammen, hieß es am Dienstag. Kurz vor wichtigen Gesprächen mit den Banken besetzte der Möbelhandelskonzern seine Führungsspitze neu. Der neue vorläufige Vorstandschef Danie van der Merwe, der bisher das Tagesgeschäft des Ikea-Rivalen führte, kämpft bei Kreditinstituten um Geld und Zeit.
Am 14. Dezember hatte Steinhoff insgesamt ausstehende Schulden im Umfang von 10,7 Milliarden Euro. Ein Ende der Unregelmäßigkeiten in der Bilanz sei noch nicht abzuschätzen, räumte das Management in einer Präsentation für die Banker ein. Im Sommer waren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Oldenburg wegen des Verdachts der Bilanzfälschung bekannt geworden.
Bodensee-Airport darf Restrukturierung umsetzen
FRIEDRICHSHAFEN (dpa) - Der Bodensee-Airport Friedrichshafen darf sein Konzept zur Restrukturierung wie geplant umsetzen. Die Gremien der Hauptgesellschafter – die Stadt Friedrichshafen und der Bodenseekreis – hätten dem Vorhaben zugestimmt, teilte der Flughafen am Dienstag mit. In den kommenden drei Jahren soll der von Verlusten geplagte Flughafen nun neue Darlehen in Höhe von 17,4 Millionen Euro erhalten – das sind 3,8 Millionen Euro mehr als im ursprünglichen Konzept vorgesehen. Zwölf Millionen davon sollen genutzt werden, um alte Darlehen zu tilgen und damit die Zinslast zu senken. Mit den übrigen 5,4 Millionen sollen Investitionen in Höhe von 13,2 Millionen Euro bis 2022 mitfinanziert werden.
Die Steinhoff-Aktie, die seit einem Kursabsturz Anfang Dezember nur noch zu Cent-Beträgen gehandelt wird, stürzte nach den Nachrichten weiter ab. Seit Jahresbeginn hat sie damit fast 90 Prozent an Wert verloren, den Großteil davon im laufenden Monat. Seitdem gibt es immer wieder starke Schwankungen. In Deutschland ist Steinhoff vor allem durch seinen Möbelhändler Poco bekannt, der sich jedoch nicht von den Turbulenzen betroffen sieht.
Der Steinhoff-Konzern mit niederländischer Rechtsform und operativem Sitz in Südafrika befindet sich seit Anfang Dezember in einer schweren Krise, nachdem wegen Bilanzunregelmäßigkeiten ermittelt wird. Bei den Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen geht es laut Steinhoff um die „Richtigkeit und Werthaltigkeit“bestimmter Vermögenswerte im Europa-Geschäft.
Handwerk im Südwesten optimistisch für 2018
RAVENSBURG (sz) - Das Handwerk in Baden-Württemberg erwartet für das Jahr 2017 eine Umsatzsteigerung um 3,5 Prozent auf 96 Milliarden Euro und ein leichtes Plus bei den Mitarbeitern von rund einem Prozent. Damit wären im Jahresdurchschnitt 793 000 Mitarbeiter in den rund 132 000 Betrieben tätig, teilte Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold am Dienstag mit. Neben der Bauwirtschaft hätten 2017 vor allem die gewerblichen Zulieferer zugelegt. Die hohen Auftragsbestände im Baubereich sowie die erwarteten Steigerungen bei den Auftragseingängen ließen auf einen guten Jahresstart 2018 schließen, so Reichhold.
Neue Plattform soll Gründer besser unterstützen
FRANKFURT/BERLIN (dpa) - Das Bundeswirtschaftsministerium und die staatliche Förderbank KfW wollen Wachstumsfirmen mit einer neuen Plattform besser unterstützen. Von März 2018 an sollen sich Gründer über das Portal www.gruenderplattform.de kostenlos Rat und Finanzierungen einholen können, hieß es am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Pilotphase des Projekts sei bereits gestartet. Mehr als 35 zentrale Partner aus der Finanzbranche sowie den Kammern stünden schon auf dem Portal bereit.