Kartellamt: Facebook missbraucht Nutzerdaten
BONN (AFP) - Das Bundeskartellamt hat dem Onlinenetzwerk Facebook in einer vorläufigen Einschätzung das „missbräuchliche“Sammeln von Daten aus Drittquellen vorgeworfen. Zudem sei das soziale Netzwerk in Deutschland „marktbeherrschend“, erklärte die Behörde am Dienstag. Das Unternehmen wies dies zurück: Dass Facebook in Deutschland beliebt sei, bedeute nicht gleichzeitig Dominanz.
Kartellamtspräsident Andreas Mundt erklärte, die Behörde sehe vor allem das Sammeln von Daten außerhalb des sozialen Netzwerks, die dann mit dem Facebook-Konto verknüpft werden, als „problematisch“an. „Dies geschieht sogar schon, wenn man zum Beispiel einen Gefällt-mir-Button gar nicht nutzt, aber eine entsprechende Seite aufgerufen hat, in die ein solcher Button eingebettet ist“, erklärte Mundt. Dies sei den Nutzern
Zeiss übernimmt Mehrheit an Röntgen-Spezialisten
OBERKOCHEN (dpa) - Der OptikKonzern Zeiss übernimmt die Mehrheit am italienischen Röntgensystemeproduzenten Bosello. Gemeinsam wolle man die sogenannte Inline-Computertomographie weiterentwickeln, mit der Alu-Gussteile während des laufenden Produktionsprozesses geprüft werden können, wie Zeiss am Dienstag am Sitz in Oberkochen mitteilte. Der Fokus liege dabei auf der Autoindustrie. Zeiss hatte vergangene Woche Rekordzahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr 2016/17 vorgelegt. Zukäufe, so betonte Vorstandschef Michael Kaschke, seien ein Schwerpunkt der Wachstumsstrategie. Bosello mit Sitz nordwestlich von Mailand beschäftigt rund 80 Mitarbeiter. Über Kaufpreis und genaue Höhe der Anteile sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es.
Autohersteller verlängern Umtauschprämien für Diesel
BERLIN (AFP) - Volkswagen, Daimler und BMW verlängern ihre Umtauschprämien für alte Diesel. Volkswagen kündigte am Dienstag an, das Programm werde bis Ende März 2018 laufen. Daimler und BMW zahlen bis Ende Juni 2018 Prämien für die Verschrottung des alten Diesel, wenn der Kunde dafür einen Neuwagen kauft. Die drei Autohersteller hatten die Umtauschprämien auf dem Dieselgipfel Anfang August in Berlin angekündigt, auch Ford und Opel zahlen einen solchen Bonus. Die Aktion sollte eigentlich Ende des Jahres auslaufen.
Südwest-Konjunktur auch im kommenden Jahr robust
STUTTGART (dpa) - Die Wirtschaft in Baden-Württemberg dürfte ihren Wachstumskurs auch im kommenden Jahr weitgehend halten. Das Statistische Landesamt geht nach Angaben vom Dienstag davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt – also der Wert aller im Südwesten hergestellten Güter – 2018 um 2,25 Prozent wachsen wird. Das wäre allerdings etwas weniger als die für 2017 prognostizierte Wachstumsrate von 2,5 Prozent. nicht bewusst. Zu diesen Drittseiten gehören dem Kartellamt zufolge konzerneigene Dienste wie WhatsApp oder Instagram, aber auch Webseiten und Apps anderer Betreiber, auf die Facebook über Schnittstellen zugreifen kann. Facebook erhebt in erheblichem Umfang persönliche Daten seiner Nutzer und verwendet sie unter anderem zu Werbezwecken.
Die Kartellbehörde geht in ihrer vorläufigen Einschätzung zudem davon aus, dass Facebook auf dem deutschen Markt für soziale Netzwerke marktbeherrschend ist. An dem sozialen Netzwerk teilzunehmen, setze eine Zustimmung zu den Nutzungsbedingungen zwingend voraus. Die Bonner Behörde geht seit 2016 dem Verdacht nach, dass Facebook seine womöglich marktbeherrschende Stellung missbrauchen könnte. Eine abschließende Entscheidung wird nicht vor Frühsommer 2018 erwartet.
Ifo-Geschäftsklima entfernt sich von Rekordhoch
MÜNCHEN (dpa) - Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im Dezember nach einem Rekordhoch im Vormonat etwas abgekühlt. Das Geschäftsklima fiel um 0,4 Punkte auf 117,2 Zähler, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag mitteilte. Damit konnte der Rekordstand vom November nicht gehalten werden. Bankvolkswirte hatten mit einer Stagnation des Indikators gerechnet. Die Erwartungen für das kommende halbe Jahr verschlechterten sich, während die Bewertung der aktuellen Lage besser ausfiel. Das Ifo-Geschäftsklima ist einer der bedeutendsten Wirtschaftsindikatoren für Deutschland. Die monatliche Umfrage basiert auf etwa 7000 Meldungen von Unternehmen. Die Prognosekraft des Indikators gilt unter Fachleuten als hoch.
Wohnkosten erneut größter Posten im Haushaltsbudget
WIESBADEN (dpa) - Private Haushalte in Deutschland verwenden weiter den größten Teil ihrer Konsumausgaben fürs Wohnen. Dafür gaben sie im Jahr 2016 im Schnitt 877 Euro aus – rund 35 Prozent ihres Gesamtbudgets von durchschnittlich 2480 Euro. Das war indes etwas weniger als im Vorjahr (36 Prozent), wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Der zweitgrößte Posten der Konsumausgaben entfiel nun mit 342 Euro auf Ernährung (14 Prozent), etwas mehr als für Verkehr (335 Euro).
Mehr Deutsche arbeiten an Sonn- und Feiertagen
WIESBADEN (dpa) - Immer mehr Bundesbürger arbeiten ständig oder regelmäßig an Sonn- und Feiertagen. Im Jahr 2016 galt dies für rund 15 Prozent der Erwerbstätigen oder knapp jeden Siebten, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Der Wert steige seit Jahren kontinuierlich. 1996 hätten nur elf Prozent der Erwerbstätigen immer wieder an Sonn- und Feiertagen gearbeitet.
Chef von RWE-Tochter Innogy muss gehen
ESSEN (dpa) - Die RWE-Tochter Innogy verliert nach der harschen Gewinnwarnung mit sofortiger Wirkung ihren Vorstandschef Peter Terium. Einstweilen werde Personalvorstand Uwe Tigges den Posten des Vorstandsvorsitzenden übernehmen, teilte Innogy am Dienstagabend überraschend in Essen mit. Innogy musste vergangene Woche wegen der anhaltenden Probleme der britischen Tochter Npower die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr kassieren und rechnet für nächstes Jahr mit einem leicht geringeren Gewinn.