Die Eröffnung ist endlich in Sicht
Neue Chance für die Sichtbar – Brandschutz fehlt aber weiterhin im Untergeschoss
VS-SCHWENNINGEN (sbo) - Weitere gute Neuigkeiten vom Marktplatz in VS-Schwenningen: Ronald Navratil wagt einen neuen Versuch, mit der Sichtbar durchzustarten. Und hat große Pläne – die allerdings nicht alle sofort realisiert werden können.
Nach jahrelangem Stillstand hat das Warten ein Ende: Am kommenden Freitag, 22. Dezember, 18 Uhr, soll endlich wieder Musik aus der Sichtbar am Marktplatz an der Ecke zwischen Kirch- und Bildackerstraße klingen.
Die Baufreigabe habe die Stadt bereits erteilt, die Konzession soll am Mittwoch kommen, sagt Pächter Ronald Navratil. Die Freigaben gelten allerdings zunächst nur für die Räumlichkeiten im Erdgeschoss. Für diese hatte Navratil bereits über die Fasnetstage im Februar eine Sonderkonzession erlangt und wollte kurzerhand eine Besenwirtschaft daraus machen. Doch das Vergnügen währte nur kurz, bereits nach dem ersten Öffnungstag machte die Polizei das Stüble wieder dicht.
Hatte er eigentlich vorgesehen, aus der Sichtbar eine Rock- und Metalkneipe zu machen, soll jetzt ein quer gemischter Musikstil laufen. „Ich bin offen für alles“, meint Navratil, der sich für unter der Woche auch Studentenpartys für die Bar vorstellen kann.
Eine turbulente Zeit liegt hinter dem Pächter: Ursprünglich zur Kulturnacht 2015 wollte er die Kultkneipe, die bereits vorher unter dem Namen Sichtbar bekannt war, wiedereröffnen. Damals hatten ihm große Vandalismusschäden einen Strich durch die Rechnung gemacht. Weitere Eröffnungsversuche scheiterten immer wieder an fehlenden Brandschutzgutachten. „Ich habe viel Zeit, Geld und Nerven hineingesteckt“, meint Navratil. Zudem hatte er sich über die mangelnde Kooperationsbereitschaft und die Engstirnigkeit der Stadt beklagt. Das klingt mittlerweile anders: „Es gibt immer zwei Seiten. Die Stadt hat nun mal die Brandschutzbestimmungen einzuhalten, das weiß ich.“
Den oberen Bereich, so wiederholt es Madlen Falke von der städtischen Pressestelle seit Februar immer wieder auf Anfrage, hätte er aber schon längst eröffnen können. Doch warum stand die Bar ein weiteres Dreivierteljahr leer? Das Blech- und Metalltechnikunternehmen, das Navratil gleichzeitig betreibt – habe in den vergangenen Monaten im Vordergrund gestanden, „jetzt ziehen wir das mit der Sichtbar aber voll durch“, verspricht er.
Sukzessive soll in den kommenden ein bis zwei Jahren der untere Bereich ertüchtigt werden. Dort fehlt das Brandschutzgutachten nämlich noch immer. Entsprechende Feuertüren müssten noch eingebaut und die Wände verstärkt werden, berichtet der Wirt. Dann plant er, die Bar ins Untergeschoss zu verlegen und oben ein Tagescafé zu eröffnen. „Ich hoffe, dass dann auch der Marktplatz fertig saniert ist und neue Gäste kommen“, so Navratil.
Nicht nur mit der geplanten Eröffnung der Sichtbar füllen sich die ersten Lücken rund um den Marktplatz (wir berichteten jüngst): Vor allem junges Publikum lockt jetzt schon der Bun Bun Burger, der von der Kirchstraße umgezogen ist, an. Optik Linder wird sein Geschäft zudem weiter hoch an den Marktplatz verlagern und, so war zuletzt vonseiten des zuständigen Planungsbüros zu hören, auch ein neuer Bäcker soll sich im Eckgebäude der Volksbank ansiedeln.