Wechsel und neue Struktur beim DRK
Finanzielle Belastungen und Personalmangel fordern Flexibilität und Einsatz
LANDKREIS TUTTLINGEN - 2017 hätte eigentlich alles auf die Schienen gesetzt werden sollen, die den DRK-Kreisverband in die Zukunft bringt. Doch zum Ende des Jahres sind doch wieder Misstöne zu hören.
Der frühere Singener OB Oliver Ehret tritt am 3. April sein Amt als Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes an. Er soll auch später der Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH werden. Diese soll die bisherige Struktur des Kreisverbandes so ablösen, dass der „Profi-Bereich“, also Notfallrettung, Krankentransport, Leitselle und Vermittlung des ärztlichen Notdienstes, und der Ehrenamtsbereich mit den Ortsverbänden organisatorisch und finanziell voneinander getrennt ist.
Im Juni dann die entscheidende Mitgliederversammlung in Rietheim: Dort stimmen die Delegierten der Gründung einer gGmbH zu. Gleichzeitig wird auch ein komplett neuer Vorstand an die Spitze des Kreisverbandes gewählt. Den bisherigen Vorsitzenden Bernhard Flad löst Landrat Stefan Bär ab. Flad wird Stellvertreter, als Schatzmeister für Ortwin Guhl wählen die Delegierten Dirk Schulz und statt des ausgeschiedenen Kreisverbandsarztes Michael Schipulle Oliver Kersting.
Mit der Bestellung Oliver Ehrets verbessert sich das Betriebsklima. Viele Mitarbeiter hoffen auf eine höhere Wertschätzung angesichts extremer Belastung und der vergangenen finanziellen Probleme des Kreisverbands. Doch dann verstehen die Profis des Rettungsdienstes eine Mitteilung zur verzögerten Auszahlung von Überstunden so, dass sie darauf verzichten oder Monate lang darauf warten sollten.
Dem ist nicht so, stellt Oliver Ehret klar, doch müssen die Überstunden in Chargen ausbezahlt werden. In einer Betriebsversammlung, bei der auch der neue Vorsitzende anwesend ist, deutet die Kreisverbandsspitze an, dass die personell kaum aufrecht zu erhaltende Rettungswache Mühlheim auch von einem anderen Rettungsdienst übernommen werden könnte. Schon jetzt ist der ASB in den Krankentransport im Kreis Tuttlingen eingestiegen.
Dies verstehen zahlreiche Mitarbeiter als Druck. Sie wünschen sich die Anerkennung ihrer oft bis über die Belastungsgrenze gehenden professionellen Arbeit.