Gänsäcker: Verkehr bleibt Streitpunkt
Gemeinderat und Ortschaftsrat stimmen Ortsentwicklungskonzept in Möhringen zu
TUTTLINGEN (dh) - Im Gewerbegebiet Gänsäcker geht die lange diskutierte Erweiterung nun voran. Die Entscheidung dazu fällt im Februar im Gemeinderat: Mit deutlicher Mehrheit entscheidet das Gremium sich für ein Entwicklungskonzept für Möhringen, das eine Bedingung für den Ausbau des Gewerbegebiets war. Neu ist: Auch der Ortschaftsrat Möhringen votiert mehrheitlich dafür.
Das Konzept sieht neben der Gänsäcker-Erweiterung auch vor, für die Möhringer Ortsmitte ein Sanierungsgebiet aufzulegen. Insgesamt 3,3 Millionen Euro sollen private Hauseigentümer für Sanierungsmaßnahmen abrufen können. Darüber hinaus sind weitere Baugebiete, ein Verkehrskonzept, eine Aufwertung des Gebiets um die Donauversickerung, zwei Geh- und Radwegebrücken und Weiteres vorgesehen.
Aber das Verkehrskonzept birgt Zündstoff. Ärgernis ist seit Jahren die Eßlinger Straße, die von Möhringen nach Eßlingen durch das Bächetal führt. Viele Pendler nutzen die enge Straße, um von der B 523 ins Gewerbegebiet Gänsäcker abzukürzen – mitten durch Möhringen hindurch. Die Anwohner befürchten, dass es mit der Erweiterung noch mehr werden könnten. Ein Professor der Hochschule für Technik in Stuttgart wird deshalb mit einer Untersuchung beauftragt. Er schlägt mehrere Optionen vor, um den Verkehr auf der Straße einzuschränken, unter anderem einen abwechselnden Einbahnverkehr.
Da nicht abschließend geklärt ist, was mit der Straße passiert, stimmen sechs LBU-Stadträte im Februar gegen das Entwicklungskonzept.
Indes geht der Landankauf im Gänsäcker voran. Im Juni gibt Tuttlingens Erster Bürgermeister Emil Buschle im Technischen Ausschuss (TA) bekannt, dass insgesamt 35 Eigentümer oder Erbengemeinschaften einem Verkauf ihrer Grundstücke an die Stadt zugestimmt haben. Klar ist aber: Sollte der Kauf nicht vollständig klappen, wird es eine amtliche Umlegung geben.