Kindergarten schließt, Stillstand bei Windkraft
Verwaltungsverband legt Flächennutzungsplan für Windräder auf Eis – Emotionale Diskussion um Kindergarten
TUTTLINGEN-ESSLINGEN (dh) - Ein bewegtes Jahr für die kleinste Gemeinde der Stadt: In Eßlingen schließt im August der Kindergarten – es sind einfach nicht genug Kinder da. Auch beim Thema Windkraft geht es rund. Nach langem Hin und Her und vielen Protesten gegen Windkraftanlagen lässt der Verwaltungsverband den Flächennutzungsplan erst einmal ruhen. Das muss aber nicht heißen, dass die Windräder in Eßlingen vom Tisch sind.
Das Vorhaben der Gemeinde Immendingen, in Ippingen Windkraftanlagen aufzustellen, gibt der Diskussion neuen Stoff. Wenn auf der einen Seite des Bergs gebaut wird, könne man doch auch auf der anderen – eben in Eßlingen – bauen lassen, heißt es im Tuttlinger Gemeinderat. Damit wendet sich das Gremium gegen den Ortschaftsrat – was einigen Stadträten missfällt.
Wenig später die Kehrtwende im Verwaltungsverband. Wegen Widerstands in allen Gemeinden soll der Flächennutzungsplan nicht weiter verfolgt werden, heißt es. Das bedeutet: Erst wenn ein Investor Interesse anmeldet, wird das Verfahren neu aufgerollt. Ausgang offen.
Indes sorgt die Schließung des Kindergartens für Unmut in Eßlingen. Nach wütenden Reaktionen antwortet Oberbürgermeister Michael Beck öffentlich: „Es gab nie ein Versprechen – weder von mir noch von Mitarbeitern der Verwaltung – dass wir den Eßlinger Kindergarten ohne Wenn und Aber erhalten“, schreibt er. Tatsächlich hatte die Stadtverwaltung, nachdem die Anmeldezahlen im Kindergarten zurückgegangen waren, noch nach Alternativen gesucht. Unter anderem war ein Waldkindergarten angedacht, doch dafür signalisierten wenige Eltern Interesse. Das Kindergarten-Gebäude soll erhalten bleiben. Sollte der Bedarf wieder steigen, würde der Kindergarten laut Stadt wieder aufmachen.