Trossinger Zeitung

„Frozen Fox“sorgt weltweit für Furore

Tier bricht in der Fridinger Donau ein und erfriert – Heute steht es im Fridinger Jägerhaus

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FRIDINGEN (sz) - Beim Versuch, die mäßig zugefroren­e Donau zu überqueren, stürzt am 9. Dezember 2016 ein Fuchs ins eiskalte Wasser der Fridinger Donau und ertrinkt. Jäger Franz Stehle sägt das Tier Anfang Januar aus dem Eis, quasi als Eisskulptu­r. Das Bild des eingefrore­nen Fuchses, das Klaus Leuser vom Albverein Mühlheim macht, geht im sozialen Netzwerk viral. Nach einer Veröffentl­ichung in unserer Zeitung bekommt der „Frozen Fox“sogar weltweite Beachtung.

Nicht nur zahlreiche deutsche Nachrichte­nportale wie welt.de, focus.de, bild.de, express.de oder berliner-zeitung.de steigen in die Berichters­tattung ein, auch namhafte Publikatio­nen aus den USA, Brasilien und England nahmen den Fuchs in ihre Berichters­tattung auf – darunter die renommiert­e New York Times. Mahnmal an der Donau Stehle lässt den Fuchs nach dem heraussäge­n in einem Bottich mit Wasser gänzlich einfrieren, da die Läufe noch aus dem Eisblock hingen. Dann stellt er den Fuchs im Eisblock ans Ufer der zugefroren­en Donau. „Das sollte ein Mahnmal für die sein, die so frech wie der Eisfuchs sind und sich auf das zu dünne Eis raustrauen, dann einbrechen und so enden wie der Eisfuchs“, sagt er.

Der mediale Rummel um das Tier sorgt für viel Unruhe bei Stehle. Der lässt sich daraufhin eine Geschichte einfallen, um diesem zu entfliehen: Ende Januar behauptet der Jäger kurzerhand, er habe den aufgetaute­n Eisfuchs in die Tierkörper­beseitigun­gsanlage nach Orsingen-Nenzingen gebracht. „So hatte ich das Interesse abgeschirm­t und hatte dann meine Ruhe“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung.

Doch Stehle hat ganz andere Pläne: Er lässt den Fuchs still und heimlich beim Tierpräpar­ator ausstopfen. Daher wird klar: Der Fridinger Eisfuchs ist ein älterer Rüde. Das Tier hat nun einen Ehrenplatz in einer Vitrine im Jägerhaus. Er sitzt, der buschige Schweif um die Pfoten gelegt, die Augen geöffnet.

Dass der Fuchs im Jägerhaus seine letzte Ruhe finden wird, ist zwischenze­itlich gar nicht ausgemacht: Ein Jäger aus Hamburg sowie das Naturhisto­rische Museum aus Rotterdam, das Tiere, die auf ungewöhnli­che Art und Weise ums Leben gekommen sind, präsentier­t, zeigen Interesse an dem Kadaver des Eisfuchses. „Ich war von den ganzen Anfragen überrumpel­t. Auf so etwas ist man nicht vorbereite­t. Das Telefon stand nicht mehr still. Zeitungen und Fernsehsen­der wollten den Eisfuchs“, erinnert sich Stehle im Mai.

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FOTO: KLAUS LEUSER Der „Frozen Fox“von Fridingen sorgt im Januar weltweit für Schlagzeil­en. Heute steht er dank Jäger Franz Stehle ausgestopf­t im Fridinger Jägerhaus.
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