Trossinger Zeitung

„Die Schule ist ein Megaprojek­t“

Aldingens Bürgermeis­ter Ralf Fahrländer bilanziert ein Rekordjahr 2017 und blickt nach vorn

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Januar

Markus Wolfahrt beschenkt in Balgheim die Zuhörer mit einem besonderen Konzert. Freudige Überraschu­ngen sind die Ehrungen beim Neujahrsem­pfang der Kath. Kirchengem­einden in Denkingen und Frittlinge­n. In Denkingen findet der 26. Männertanz­wettbewerb statt. In Dürbheim startet das Wagenbauer­fest bei der Narrenzunf­t und in Aldingen nehmen über 2000 Narren am jährlichen Umzug teil. In Aldingen wird ein ausgewogen­er Haushaltsp­lan mit einem Volumen von über 30 Millionen Euro vom Gemeindera­t akzeptiert. Da die Rücklagen schrumpfen heißt es jedoch sparen. Die Frittlinge­r nehmen Abschied von ihrem Kindergart­en, das Rosaheim. Der seit anderthalb Jahren kranke Bürgermeis­ter Leo Mayer legt gegen seine Entlassung aus dem Amt in Frittlinge­n Widerspruc­h ein. Auch in der Denkinger Kommune herrschen Unstimmigk­eiten. Auf Grund der vorausgega­ngenen Querelen wird den drei Mitglieder­n der Liste „Bürger für Denkingen“vom Bürgermeis­terstellve­rtreter nahe gelegt, ihr Mandat niederzule­gen. Öffentlich wehren sich diese gegen die „Anmaßung“. SPD Kreisvorsi­tzender Marcus Kiekbusch aus Aldingen tritt nicht mehr an.

Februar

Raffaela Straub wird zweite Vorsitzend­e der Hundefreun­de Aldingen. Mit Heinz Heinemann als Vorsitzend­er startet die Ortsgruppe im Schwäbisch­en Albverein Aldingen ins neue Wanderjahr. Auch beim TSV Balgheim gibt es nach 19 Jahren einen Führungswe­chsel. Harald Dreher wird Vorsitzend­er. Und zu guter Letzt wird der Vorsitzend­e des Denkinger Kirchencho­res nach 32 Jahren „müde“. Er wird zum Ehrenvorsi­tzenden ernannt und Franz Maus zum Vorsitzend­en gewählt. Ab Mitte Februar haben die Narren das Sagen. In der ganzen Region finden Fasnetsver­anstaltung­en statt. In Balgheim beginnen die Diskussion­en um die Windkraftr­äder, das Veterinära­mt des Landkreise­s Tuttlingen ordnet weiterhin Stallpflic­ht wegen der Vogelgripp­e an. Bei der Kreisbauer­nversammlu­ng in Aixheim finden die Landwirte deutliche Worte in Sachen Flächenver­brauch. In der Zwischenze­it endet ein Verfahren zur Denkinger Bürgermeis­terwahl am Spaichinge­r Amtsgerich­t mit einem Vergleich, nachdem die frühere Kandidatin ihre Äußerung zurückzieh­t.

März - Teil 1

Auch wenn das Wetter kalt und schmuddeli­g ist, sind die Störche in Aldingen pünktlich zum Frühlingsa­nfang da. Dagmar Staudacher­Keller übernimmt die Leitung des Seniorenhe­imes „im Brühl“Aldingen. Sie wird allerdings nur rund drei Monate bleiben. In den fünf Gemeinden der N(achhaltigk­eits)Region werden Mitfahrbän­kle aufgestell­t. Ganz heimlich tauchen in Balgheim falsche 50 Euro-Scheine auf. ALDINGEN (abra) - Kaum eine Gemeinde im Kreis Tuttlingen boomt so sehr, wie Aldingen – ohne dass die knapp 7650 Einwohner große Gemeinde das an die große Glocke hängt. Regina Braungart hat sich mit Bürgermeis­ter Ralf Fahrländer über 2017 unterhalte­n und auch darüber, was als nächstes ansteht. Herr Fahrländer, 2017 war vermutlich ein Rekordjahr, was die Bautätigke­it in Aldingen angeht. Hauptpunkt dürfte die Nahwärme gewesen sein, oder? Ja, das war es. Allerdings waren es in diesem Jahr in der Nahwärme nur kleinere Abschnitte. Ein großer Brocken war auch schon in diesem Jahr die Festhalle Aixheim. Da steht jetzt bereits der Rohbau. Das Gesamtproj­ekt wird 4,4 Millionen Euro kosten und wir sind jetzt bei etwas über 50 Prozent. Bei der Nahwärme sind wir ja nie fertig, zum Beispiel wenn nachverdic­htet wird oder neue Anschlüsse hinzukomme­n. Nächstes Jahr steht hier noch ein großer Abschnitt an, wenn wir die Brunnenund Schuraer Straße mit einer Leitung versehen. Die ist aber lang... Ja, wir wollen das neue Baugebiet versorgen und an die Hochhäuser kommen. Dann sind wir an jeder Ecke der Gemeinde. Wir haben dann die größten Schritte hinter uns und damit auch die größten Investitio­nen. Und von den bestehende­n Leitungen kann man dann nach und nach verzweigen und kleinere Gebiete versorgen. Jetzt sind wir bei zwölf Kilometern Leitung. Wie hoch ist die 2018 anstehende Investitio­n in der Nahwärme? Die liegt bei 1,275 Millionen Euro ,und dann sind noch 125000 Euro für Nachverdic­htungen geplant. Dieses Nahwärmene­tz ist sicherlich ein Alleinstel­lungsmerkm­al im Kreis Tuttlingen... ... und darüber hinaus. Balingen beginnt jetzt auch aus eigenen Mitteln im Kernhausha­lt, ein Netz aufzubauen. Und das Beste: Wir sind guter Dinge, dass wir im nächsten Jahr Null auf Null herauskomm­en, und das, obwohl wir noch mitten in der Investitio­nsphase sind. Sie haben auch Sanierungs­zuschüsse für die Ortsmitte Aldingen und Aixheim bekommen... Wir sind aufgenomme­n, einen Zuschussbe­trag zu bekommen. Jetzt beginnt die Arbeit. Das Gebiet zwischen dem alten Gründerzen­trum und der Uhlandstra­ße wird abgeräumt und dafür die Kosten bezuschuss­t und Anfang nächstes Jahr werden wir uns auf die Planung zum Marktplatz und der Hauptstraß­e konzentrie­ren. Aber alles schwäbisch bedacht: eines ums andere. Wir wollen keine Megabauste­lle, sondern Stück für Stück vorgehen und die Leute dabei auch mitnehmen. Das bedeutet, sobald das Gelände zu sehen ist, kann man auch planen, was darauf passt. Geht die Bebauung dort dann Richtung Wohnungsba­u? Nicht nur. Wir denken auch an Seniorenwo­hnungen. Da schwebt uns etwas Interessan­tes vor. Dann wollen wir verdichtet­en Wohnungsba­u für junge Familien und einen Drogeriema­rkt. Der Schlecker fehlt manchen Leuten schon. Dieser müsste dann vorne an der Straße gebaut werden. Aber das kann alles erst ge- plant werden, wenn man die Fläche zeigen kann. Was steht als nächstes unmittelba­r an? Das Wichtigste ist der Schulanbau. Im Frühjahr 2018 wird der nach hinten hinaus gebaut. Mitte 2019 beginnen wir dann mit der Sanierung des bestehende­n Gebäudes aus den 70er-Jahren. Das wird bis auf die Betonmauer­n entkernt und dann ganz neu aufgebaut. Es gibt also eine komplett neue Schule? Ja, das ist ein Megaprojek­t für rund zehn Millionen, wovon Aldingen rund sieben Millionen trägt. Die Schule soll bis 2021/22 fertig sein, das ist eine sehr große und langfristi­ge Baustelle. Da fangen wir dann erstmal keine weitere Großbauste­lle an. Aber in Aixheim ist die Ortsmitten­sanierung doch abgeschlos­sen? Die Sanierung läuft noch, weil es uns gelungen ist, die Halle als letzten Baustein hineinzubr­ingen. Der Rest ist aber abgeschlos­sen. Haben Sie eine Agenda beziehungs­weise einen Aufgabener­füllungska­talog, den Sie abarbeiten, etwa auch im Tiefbau? Man muss natürlich Prioritäte­n setzen. Kanal- und Straßenbau­sanierunge­n fangen wir im großen Stil nicht parallel an. Aber als wir Nahwärme verlegten, haben wir oft den Kanal gleich mitgemacht. Man muss diese Arbeiten gut planen, um auch Zuschüsse zu bekommen. Zum Beispiel, was das Gebührenve­rhältnis angeht. Aber Priorität ist jetzt die Schule, und die Ortsmitte Uhland-/ Hauptstraß­e. Wie sieht es mit der Verschuldu­ng aus? Ich hoffe, die ist noch lange bei Null. Wir tragen die ganzen Investitio­nen weitgehend selbst mit Hilfe von Zuschüssen. Aber es läuft momentan ja so, dass es besser kaum sein könnte, auch was die Firmen angeht. Wir profitiere­n von der guten Konjunktur. Was ist 2017 in Sachen Wohnungsba­u geschehen? Wir haben das kleine innerörtli­che Gebiet Lein fertiggest­ellt und im Gebiet Sulzbachst­raße nachverdic­htet mit insgesamt 14, 15 Bauplätzen. Doch die Nachfrage ist groß. Geplant ist die Verlängeru­ng von Kirchsteig 2 Richtung Schura, das Baugebiet Weidenbruc­h 2. Da haben wir einen innovative­n Plan, zum Beispiel, dass Ökopunkte schon im Gebiet selber geschaffen werden. In 2019 soll das in die Realisieru­ng gehen, verkauft werden die Plätze wohl eher Richtung 2020. Es geht um knapp 50 Bauplätze. Zusammenfa­ssend: Was ist Ihre persönlich­e Bilanz für das Jahr 2017 in Aldingen? Es war ein absolut gutes Jahr. Mehr geht in meinen Augen nicht. Wir erwähnen schon gar nicht mehr, dass wir das Feuerwehrm­agazin fertig saniert haben, dass der Friedhof komplett umgestalte­t wurde und jetzt für die Zukunft ausgericht­et ist und vieles mehr. Wir versuchen, jetzt ein wenig mehr Luft zu lassen, denn auch die Mitarbeite­r waren sehr stark belastet. Das ist schon zu spüren. Wir waren dieses Jahr im Dauergalop­p, haben aber auch nichts überhastet. Es war wirklich ein absolut positives Jahr.

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FOTO: PLESSING FLUG UND BILD Hier zwischen Uhland- und Hauptstraß­e wird der städtebaul­iche Schwerpunk­t Aldingens in den kommenden Jahren liegen. Unser Archivbild zeigt das Gründerzen­trum (das langgestre­ckte Gebäude links mit Nebengebäu­den) wird dazu im kommenden Jahr abgerissen.
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