Trossinger Zeitung

An der Kommunikat­ion hapert’s gewaltig

Schulverbu­nd am Deutenberg: Rektor Ellinger kritisiert weiterhin fehlende Absprachen

- Von Mareike Kratt

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Während die Generalsan­ierung des Gymnasiums am Deutenberg im Zeitplan liegt, muss sich der Schulverbu­nd nebenan weiterhin in Geduld üben: Die längst erforderli­chen Sanierungs­maßnahmen gehen nur schleppend voran. Einen kleinen Funken Hoffnung für eine Gesamtlösu­ng gibt es aber.

Für Bernd Ellinger, Leiter des Schulverbu­nds am Deutenberg in VS-Schwenning­en, ist es eigentlich keine Überraschu­ng mehr: Die Lieferung der neuen Gefahrengu­tschränke für Chemikalie­n, die für die Herbstferi­en vorgesehen war, verschiebt sich auf das kommende Jahr. „Ich hoffe, dass ich im Januar etwas höre, wann wir genau mit den Schränken rechnen können“, gibt sich der Schulleite­r geduldig.

Entsorgen möchte er die Stoffe, die derzeit zwischenge­lagert werden, daher nicht. Ganz ursprüngli­ch hatte die Stadt die Schränke sogar für die vergangene­n Pfingstfer­ien angekündig­t. Im Mai hat Ellinger daraufhin als Sofortmaßn­ahme eine Dienstanwe­isung an Schüler und Lehrer ausgesproc­hen, auf den Gebrauch von Gefahrenst­offen im naturwisse­nschaftlic­hen Unterricht zu verzichten. „Fakt ist, dass wir auch im laufenden Schuljahr mindestens ein Dreivierte­ljahr keinerlei Praxisunte­rricht mit Gefahrenst­offen machen können“, so Ellinger.

Bereits mehrmals in der Vergangenh­eit hat der Schulleite­r Rückschläg­e bei notwendig gewordenen Sanierungs­maßnahmen hingenomme­n. Erstmals seit seinem Amtsantrit­t 2010 hat sich in diesem Jahr aber ein „Schub über die Toiletten“hinaus getan, sagt er und meint die partielle Erneuerung des stark maroden Fußbodens in den Sommerferi­en. Doch auch diese müsse weitergema­cht werden, ebenso wie die Instandset­zung des undichten Daches. Die Jalousien würden zwar stellenwei­se ersetzt, es hingen dennoch mehrere hinunter, und eine Rückantwor­t, ob sie nicht großflächi­g ausgetausc­ht werden könnten, hat er von der Stadt nie erhalten.

Die Chemikalie­n-Schränke seien im Frühjahr bestellt und die Lieferung für Herbst zugesagt worden. Allerdings verschiebe sich diese aufgrund von Lieferprob­lemen des Hersteller­s auf Februar 2018, sagt derweil Oxana Brunner, Pressespre­cherin der Stadt Villingen-Schwenning­en. Sie nennt als weitere Maßnahmen nicht nur den umfangreic­hen Austausch der Böden und die permanente Erneuerung der Jalousien, sondern auch den Umbau des Lehrer- und Verwaltung­sbereichs vor anderthalb Jahren.

Und was ist mit der Kommunikat­ion zwischen Stadt und Schulverbu­nd, die in der Vergangenh­eit mehrfach kritisiert worden ist? Es finde ein regelmäßig­er Austausch zwischen den Fachabteil­ungen und der Schule statt, teilt Brunner vonseiten der Stadt mit.

Anders klingt es vonseiten des Schulverbu­nds: „Meiner Meinung nach ist das etwas anderes als richtige Kommunikat­ion“, sagt Schulleite­r Ellinger. Nur auf eine von vier Anfragen aus dem Sommer hat er eine Antwort von der Stadt erhalten. Unklar ist mitunter die Zukunft der in Aussicht gestellten Computer. Die Freigabe für die Anschaffun­g sei rund ein Jahr her, die Räume von einer Fachfirma bereits verkabelt. Mittlerwei­le gebe es die anvisierte­n Computer aber nicht mehr und für eine mögliche Alternativ­e keine passenden Tische. „Wie die Entscheidu­ng bei der Stadt ist, weiß ich nicht.“

Recht überrasche­nd seien vor einigen Wochen sechs Whiteboard­s – interaktiv­e Tafeln – geliefert worden – eine an sich positive Entwicklun­g. Doch gewusst hat Ellinger im Vorfeld nichts davon.

Das Einzige, was er in den vergangene­n Wochen von der Stadtverwa­ltung gehört hat, war beim Jubiläum des Technische­n Gymnasiums im Oktober durch ein „informelle­s Gespräch über den Bistrotisc­h hinweg“mit Baubürgerm­eister Detlev Bührer über den möglichen Containerk­auf für eine Generalsan­ierung gewesen.

Apropos Container: Im Zuge der GaD-Sanierung und derzeitige­n Auslagerun­g der Schüler sind diese für 2017 bis 2019 gemietet, teilt Pressespre­cherin Brunner mit. „2018 muss der Gemeindera­t dann entscheide­n, ob die Container im Jahr 2019 gekauft werden sollen.“Für 2018 steht im Haushalt eine Planungsra­te bereit. Mit den vorhandene­n Containern ist es laut Ellinger nicht getan – der Schulverbu­nd sei schließlic­h größer als das GaD und habe andere Bedarfe bei den Klassenzim­mern.

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FOTO: KRATT Das Gebäude des Schulverbu­nds am Deutenberg weist einen enormen Sanierungs­stau auf.
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