Viele Anwohner fühlen sich nicht sicher
Imbiss und zwei Gaststätten sorgen für Ärger in Färberstraße – SPD trifft sich mit Betroffenen
VS-VILLINGEN (sbo) - Die Färberstraße kommt nicht aus den Schlagzeilen. Immer wieder gibt es Vorfälle. Zum Jahresende trifft sich der SPD-Ortsverein mit Anwohnern und Eigentümern der Färberstraße 57 bis 59, um sich ein Bild von der aktuellen Lage zu machen.
Schon von weitem hört man den Bass aus einer der Gaststätten, welche in letzter Zeit des Öfteren negativ in den Schlagzeilen steht. Und das um 19 Uhr. „Können Sie sich vorstellen wie das dann nachts um 3 Uhr ist?“, sagte ein Eigentümer zu den anwesenden Kommunalpolitikern. „Uns ist sehr wohl bewusst, dass die Färberstraße kein Erholungsgebiet für die Anwohner ist, aber was sich hier in diesen zwei Häusern teilweise abspielt, ist unvorstellbar“, berichtet ein weiterer, aufgebrachter Eigentümer und zeigt Fotos und Videoaufnahmen von diversen Szenen um den Gebäudekomplex.
Ein Imbiss und zwei Gaststätten sorgen für Ärger, teilt die SPD mit. „Gaststätten würde ich das eigentlich nicht mehr nennen, das sind Discos und solche gehören eigentlich in ein Gewerbegebiet“, meint ein Anwohner. Auch der anfallende Müll wird in den Tonnen der Hausbewohner entsorgt. Der abgegrenzte Innenhof, der aus Brandschutzgründen nicht abgeschlossen werden darf, wird als öffentliche Toilette benutzt. „Hier tummeln sich auch spät in der Nacht noch Minderjährige herum und feiern Party im Hof“, zeigte ein Eigentümer auf. So wird auch der Verdacht geäußert, dass während der Renovierungsarbeiten in den denkmalgeschützten Gebäuden nicht genehmigte Arbeiten vollzogen worden sind.
Bekannt geworden ist der Gebäudekomplex an der Ecke Färberstraße/ Kapuzinergasse durch Schlägereien, Messerstechereien und im Herbst vergangenen Jahres durch einen Brandanschlag. „Wissen Sie, sicher fühlen kann man sich hier nicht“, so ein Eigentümer und berichtet von verbalen Bedrohungen von gleich drei Personen gegen ihn. „Und das nur, weil ich einen Mann darauf aufmerksam machte, doch bitte nicht hier im Hof zu urinieren.“Auch nach der Bitte in den Gaststätten die Bässe etwas zu reduzieren, wurde unverzüglich mit Hausverbot reagiert.
„Nachts um vier habe ich mit meinem Handy 64 Dezibel in meiner Wohnung gemessen. Das darf doch nicht sein“, wirft eine aufgebrachte Eigentümerin ein. Es wird auch der Verdacht geäußert, dass die Polizeibehörde um besagten Gebäudekomplex eher einen Umweg macht. „Da ist es in anderen Kneipen wohl üblicher Strafen auszusprechen als hier“, so die Vermutung. Anwohner und Eigentümer haben auch schon ein Treffen mit Bürgeramtsleiter Ralf Glück. „Aber Herr Glück hat wohl keine Handhabe und bekannt sei ihm auch nichts Großartiges“, so der Tenor der Anwesenden.