Große Freude über neue Synagoge
ROTTWEIL (moma) - Am 19. Februar wird Levi Yitzhak Hefer zum neuen Rabbiner Rottweils geweiht, im Rahmen des Festakts zur Einweihung der neuen Synagoge am Nägelesgraben, bei dem neben Ministerpräsident Winfried Kretschmann auch Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden Deutschlands, anwesend ist. Hefer wuchs in Israel auf, lebte ein Jahr in New York und wohnt mit seiner Frau Dinah, die aus Frankfurt stammt, und den beiden Kindern in der Synagoge.
Die Einweihung der neuen Synagoge ist der Abschluss einer langen Geschichte. Die jüdische Gemeinde Rottweils will eigentlich schon viel früher bauen, doch zuerst trennt man sich vom Architekten und braucht einen neuen, dann gibt es finanzielle Unstimmigkeiten in anderen Gemeinden im Land, was dazu führt, dass die Planungen auf Eis liegen. Umso größer die Freude, als die drei Thorarollen – eine davon gestiftet von der Stadt Rottweil – von einer großen Gruppe Gläubiger singend und tanzend vom bisherigen Gebetsraum in der Oberen Hauptstraße zur neuen Synagoge getragen werden. Hier bringt der neue Rabbi die Mesusa am Türrahmen an, anschließend hält unter anderem der Ministerpräsident eine Rede und betont, nachdem jüdisches Leben in Rottweil 1938 ausgelöscht wurde, sei hier nun ein Ort des Lebens entstanden. Der wachsende Antisemitismus sei unerträglich, so Kretschmann, doch „wir stehen vor und hinter Ihnen!” Das Land sei weltoffen und tolerant, „unsre Antwort auf Hass heißt Zusammenhalt!”, so Kretschmann.