Feuerwehren sind für das Silvesterfeuerwerk bereit
In den kleinen Gemeinden hofft man auf einen ruhigen Jahreswechsel, ist aber auf alles vorbereitet
TALHEIM/GUNNINGEN - Der Jahreswechsel steht vor der Türe und somit auch die Silvesterfeiern, mit denen das Abschießen von Böllern und Raketen einhergeht. Für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren bedeutet das unter Umständen erhöhte Alarmbereitschaft. In den kleinen Gemeinden, wie zum Beispiel Gunningen oder Talheim, scheint das Risiko jedoch eher gering zu sein.
„Ich bin seit 39 Jahren Mitglied bei der Feuerwehr und kann mich nicht an einen Einsatz an Silvester erinnern“, sagt der Talheimer Kommandant Thomas Irion. „In den vergangenen zwölf bis 15 Jahren hatten wir keinen Einsatz zum Jahreswechsel“, sagt auch Marcel Schmid, stellvertretender Kommandant der Gunninger Feuerwehr. Daher gehen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr der beiden Gemeinden nicht anders mit den Feiern um, als bei allen anderen Feiern auch.
Die Führungsgruppe klärt untereinander die Anwesenheit ab, und ansonsten sind die Einsatzkräfte verfügbar, wie an allen anderen Tagen im Jahr auch. „Natürlich hat ein Feuerwehrmann das etwas erhöhte Risiko im Hinterkopf, doch er lässt sich davon die Silvesterparty nicht diktieren“, erklärt Marcel Schmid. Er und Thomas Irion beschreiben, dass auch Mitglieder der Feuerwehr den Jahreswechsel gebührend feiern, jedoch ohne sich zu betrinken, damit sie im Notfall einsatzfähig sind.
Der Talheimer Kommandant erklärt, dass ein weiterer Gesichtspunkt die Wetterlage sei: „Liegt Schnee, ist das Risiko, dass etwas passiert, nicht so hoch wie bei trockenem Wetter“, sagt Thomas Irion. Das Fazit von Schmid und Irion ist, dass ein Mitglied der Feuerwehr einen Einsatz immer im Hinterkopf hat und dass sich alle des Risikos bewusst sind, das vom Silvester-Feuerwerk ausgeht. Doch offensichtlich gehen die Menschen verantwortungsbewusst mit den Feiern um, denn seit vielen Jahren ist in Talheim und Gunningen nichts passiert. Daher sehen die Wehrleute dem Jahreswechsel zuversichtlich entgegen. Herr Flad, in einem Satz: Wie war das Jahr 2017 für die Gemeinde Seitingen-Oberflacht? Wir haben mit der Kläranlage ein wichtiges Projekt abgeschlossen und mit dem Bau des Ganztagsschulgebäudes ein wichtiges angefangen. Was waren die prägendsten Ereignisse? Das Jahr war geprägt von der Ankunft der Flüchtlinge in unserer Gemeinde. Seit April sind in der Gemeinschaftsunterkunft bis zu 60 Menschen aus zwölf Nationen untergebracht. Auch der Nachbarschaftshilfeverein „Wir für Sie“hat die Arbeit aufgenommen. Er leistet einen wichtigen Beitrag zur Entlastung insbesondere der älteren Mitbürger. Außerdem wurde zum Kindergartenjahr 2017/18 eine zweite Kleinkindgruppe im Kindergarten eingerichtet. Das markiert einen gesellschaftlichen Wandel. Wir müssen die Familien unterstützen, der Bedarf ist da. Ab Januar zählt die zweite Gruppe acht Kinder, zehn sind das Höchstmaß. Wenn der Bedarf weiter steigt, ist im neuen Ganztagsschulgebäude noch Luft für weitere Kinder. Welche großen Projekte stehen nächstes Jahr an? Zentrales Thema ist, das Ganztagsden schulgebäude fertigzustellen sowie die Ostbaarhalle zu sanieren. Für die beiden Projekte werden wir unsere Rücklagen abschmelzen. Das ist aber durchaus vertretbar. Denn das Ganztagsschulgebäude kommt den Kindern zugute, und die Ostbaarhalle ist wichtig, um die Gemeinde attraktiv zu halten. Schon viermal ist die Gemeinde bei der Verteilung finanzieller Mittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) für die Sanierung der Ostbaarhalle leer ausgegangen. Im März entscheidet sich das aufs Neue. Was haben Sie vor, wenn Sie den Zuschuss wieder nicht bekommen? Wenn wir den Zuschuss in Höhe von circa 350 000 Euro nicht bekommen, müssen wir nochmals entscheiden, wie wir weiter verfahren, also ob wir das Vorhaben nochmals verschieben oder ohne Zuschuss bauen. Das ELR ist die einzige Möglichkeit, um Fördermittel zu bekommen. Mittel aus dem Ausgleichsstock, der leistungsschwachen Gemeinden dient, bekommen wir keine. Unsere Finanzlage ist zu gut. Sollten wir den Zuschuss erhalten, ziehen wir die bei- Bauabschnitte, also die Erweiterung und Sanierung, in einem durch. Stichwort Wasserversorgung: Was unternimmt die Gemeinde in Sachen Juxbrunnen, der wegen Verkeimungen immer wieder abgeschaltet werden musste? Sowohl die Bruck-, als auch die Aumühle, die mit Wasser vom Juxbrunnen versorgt werden, sollen nächstes Jahr an das Gemeindenetz angeschlossen werden. So wäre das Problem mit der Verkeimung gelöst. Der Juxbrunnen soll 2019 oder 2020 saniert werden. Ich muss noch ausloten, ob es dafür Zuschüsse gibt. Die Sanierung des Rathauses steht auch schon länger auf der Agenda. Wann wird das Vorhaben angegangen? Das wird sicher nächstes Jahr nichts, es ist nicht schulterbar. Ich wage auch zu bezweifeln, dass es 2019 klappt – obwohl es zwingend notwendig wäre. Das Rathaus wurde 1966 in Seitingen für 1200 Einwohner gebaut. In den 1970er-Jahren kam mit der Gemeindereform Oberflacht dazu. Mittlerweile hat die Gemeinde 2500 Einwohner. Das AufgabenPortfolio ist vielfältiger. Das Rathaus ist hellhörig. In Sachen Datenschutz ist das ein riesen Problem. Das Rathaus zu sanieren ist sehr aufwändig und laut einem Gutachten nicht wirtschaftlich. Wegen der Statik wurde von einer Sanierung abgeraten. Ein Neubau könnte an gleicher Stelle oder zwischen den Ortsteilen entstehen. Welche Herausforderungen kommen nächstes Jahr auf die Gemeinde zu? Eine große Herausforderung ist nach wie vor, die Flüchtlinge in unsere Gemeinde zu integrieren. Glücklicherweise haben wir einen Helferkreis sowie einen Integrationsmanager. Eine große finanzielle Herausforderung wird außerdem der Breitbandausbau, der in der Gemeinde ab 2020 anstehen wird. Erfahrungsgemäß werden die Arbeiten rund vier Millionen Euro kosten. Was wünschen Sie sich für das neue Jahr? Für das neue Jahr wünsche ich mir, was sich alle von uns wünschen, nämlich Gesundheit und Frieden.