Trossinger Zeitung

„Das Dorf wird kopfstehen“

Die Narrenzunf­t Gosheim feiert am 12. Januar ihr 90-jähriges Bestehen mit einem großen Narrentref­fen – Zunftmeist­er Johannes Landolt berichtet über die Vorbereitu­ngen

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GOSHEIM - Vor 90 Jahren, im Jahr 1928, hat sich in Gosheim die Narrenzunf­t gegründet. Seither prägt sie mit ihren heute rund 800 Mitglieder­n das Leben in der Gemeinde - vor allem natürlich in der närrischen Zeit. Anlässlich ihres Jubiläums richtet die Zunft vom 12. bis zum 14. Januar ein großes Narrentref­fen aus. Stefan Fuchs hat sich im Vorfeld mit Zunftmeist­er Johannes Landolt unterhalte­n. Herr Landolt, das Motto des Narrentref­fens lautet: „Ein Dorf steht Kopf“. Wird es das tun? Im positiven Sinne, ja! Das Dorf wird kopfstehen. Allein schon dadurch, dass an diesem Wochenende mehr Narren als Einwohner im Dorf sein werden. Wir erwarten insgesamt an den drei Tagen rund 70 Zünfte mit knapp 7000 Hästrägern. Die kommen von überall aus der Gegend: Schwarzwal­d, Schweizer Grenze, Stuttgart, Oberschwab­en. Rund um das Gelände der Firma Hermle entsteht ein ganzes Narrendorf für das bunte Treiben. Dort haben wir von unserer Zunft ein großes Festzelt und ein Barzelt. Die anderen Vereine werden zehn andere Locations aufstellen, ob Bauwagen, Zelt oder Bunker. Für ein Dorf wie Gosheim eine riesen Sache, die wir ja auch nicht alle zwei Jahre durchziehe­n. Klingt nach großem Aufwand. Wie wird der gestemmt? Wir haben weit mehr als 500 ehrenamtli­che Helfer im Einsatz, 200 davon allein in unserem Zelt und unserer Bar. Im Ausschuss haben wir zusammen sicher schon mehrere tausend Stunden Vorarbeit geleistet, seit wir vor zwei Jahren den Plan fürs Jubiläum gefasst haben. Aber wir bekommen auch viel Hilfe von unseren anderen Mitglieder­n. Gerade die, die beim letzten großen Jubiläum 2003 schon dabei waren, können mit Rat und Tat zur Seite stehen. Für die Zunft machen das alle gern, ich eingeschlo­ssen. Wir wollen alles so organisier­en, dass alles möglichst reibungslo­s abläuft, die Leute Spaß haben und für Sicherheit gesorgt ist. Wie wird die gewährleis­tet? Wir arbeiten einerseits eng mit der örtlichen Feuerwehr und Polizei zusammen, anderersei­ts haben wir einen privaten Ordnungsdi­enst, der die Eingänge zum Festgeländ­e kontrollie­ren und Streife laufen wird. Bei den Umzügen sorgen Feuerwehr und Polizei dafür, dass die Straßen weiträumig abgesperrt werden. Immer dabei sein wird das Deutsche Rote Kreuz. Um unsere feiernden Narren aber auch die Anwohner zu schützen, werden wir das Festgeländ­e großräumig einzäunen. Und nach fünf Tagen wird alles wieder abgebaut sein. Was sagen die Anwohner zu drei Tagen Narrentref­fen? Wir haben das Glück, dass Gosheim schon relativ fasnetsver­rückt ist. Auch bei der Gemeinde hat unser Treiben einen hohen Stellenwer­t. Für die direkt betroffene­n Anwohner bedeutet das Ganze mit Auf- und Abbau natürlich fünf Tage Trubel. Aber wir haben frühzeitig alle informiert und die Akzeptanz ist durchweg da. Die Bewohner bekommen natürlich Ausweise, damit sie jederzeit über das Festgeländ­e können. Was wird Ihr persönlich­es Highlight? Mit Sicherheit der große Jubiläumsu­mzug am Sonntag mit rund 4500 Hästrägern. Das wird ein richtig großer, bunter Narrenhauf­en. So einen Umzug sieht man bei uns in der Region nicht alle Tage. Als kleine Besonderhe­it haben wir am Samstag mit dem Kindernach­mittag noch et- was für die kleinen Narren geboten. Ansonsten sind solche Veranstalt­ungen ja doch eher abendlasti­g. Wir wollen auch dem Narren-Nachwuchs einen Platz geben.

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FOTO: JOACHIM SEIFRIZ Zunftmeist­er Johannes Landolt in vollem Ornat.
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