Magdalena Neuner
Die mädchenhaften langen Haare sind einem Kurzhaarschnitt gewichen. Gewehr, Ski und Trainingspläne gehören längst nicht mehr zum Alltag. Aber auch mehr als fünf Jahre nach ihrem Abschied vom Biathlon ist Magdalena Neuner immer noch eine der bekanntesten deutschen Sportlerinnen. Jetzt ist „Gold-Lena“wieder im Fernsehen zu sehen. Als TV-Expertin genießt die zweimalige Olympiasiegerin die Kurzauftritte im Rampenlicht als kurze Auszeit von der Familie mit Mann Josef und den beiden Kindern Verena Anna (3) und Josef jr. (1). Außerdem ist die Wallgauerin auch noch für Sponsoren unterwegs. Positiver Nebeneffekt: „Als Mama bekommt man nicht immer die tägliche Anerkennung. Durch meinen Job bekomme ich die Bestätigung, die ich früher im Sport erhalten habe.“
Dabei trauert sie ihrer Zeit als Leistungssportlerin keineswegs nach. Dafür schätzt die 30-Jährige das Mama-Dasein zu sehr: „Diese Momente, die Liebe der Familie und der Kinder, hallen länger als der sportliche Erfolg.“Vreni und Seppi stehen eindeutig im Mittelpunkt. Die Frage nach dem dritten Kind stellt sich allerdings nicht. Erstens seien sie und ihr Mann derzeit ausgelastet. Und zweitens fehlt schlichtweg der Platz. Aber im kommenden Jahr will Familie Holzer, so ist Neuners offizieller Name nach der Heirat mit ihrer Sandkastenliebe, in ihrem Heimatdorf Wallgau endlich mit dem Hausbau beginnen.
Neben ihrer Expertentätigkeit engagiert sich Magdalena Neuner unter anderem in der BjörnSchultz-Stiftung. Zudem sitzt sie seit Mai vorigen Jahres im Kuratorium der Fußball-BundesligaStiftung. Sie wählt genau aus, was sie macht. „Es ist irgendwie unglaubwürdig, wenn man für zehn Projekte sein Gesicht hergibt. Aber ich finde, das ist man der Gesellschaft schuldig, dass man etwas zurückgibt.“
Sandra Degenhardt
Eine TV-Legende geht von Bord: Mehr als drei Jahrzehnte lang verrichtete Heide Keller als Chef-Hostess Beatrice ihren Dienst auf dem „Traumschiff“, doch jetzt ist Schluss. In der Neujahrsausgabe der beliebten Fernsehserie ist die 76-Jährige zum letzten Mal in der Rolle zu sehen, mit der sie berühmt wurde. In „Das Traumschiff: Los Angeles“(1.1., 20.15 Uhr, ZDF) verabschiedet sich Hostess Beatrice von Kapitän und Mannschaft. Frau Keller, Sie gehören seit der ersten „Traumschiff“-Folge 1981 zum Ensemble des TV-Klassikers. Warum hören Sie jetzt auf ? Ganz einfach: Ich wollte gehen, solange ich noch auf Stöckelschuhen die Gangway runterkomme. Mir war es wichtig, den Zeitpunkt selber zu bestimmen und mit einer gewissen Frische von Bord zu gehen. Sie haben eine gefühlte Ewigkeit die Chef-Hostess Beatrice gespielt… Stimmt, ich habe das sehr lange gemacht, und zwar weil Produzent Wolfgang Rademann das so wollte. In der normalen Fernsehlandschaft wäre ich schon zwei oder drei Mal erneuert worden. Er wollte immer, dass ich weitermache, musste mich aber auch nicht groß überreden – ich habe das ja gern gemacht. Wie war der letzte Drehtag? Es wurde lange applaudiert, das hat gar nicht mehr aufgehört. Alle waren da, und ich habe mehrere Abgänge versucht, die nicht geklappt haben, und dann habe ich schließlich doch noch geheult. Das wollte ich eigentlich nicht. Aber es ist halt ein Unterschied, ob man seinen Abschied plant oder ob man wirklich geht. Können Sie sich denn auch noch an den ersten Drehtag auf dem „Traumschiff “erinnern? Sehr gut sogar. Das war morgens um acht auf den Bahamas, schon bei großer Hitze und in Stöckelschuhen. Da habe ich den allerersten Satz gesagt, der jemals für das „Traumschiff“gesagt wurde. Er lautete: „Wo wollte ihr Mann denn hin?“Den habe ich zur Kollegin Maria Sebaldt gesagt und der Mann war Günter Lamprecht. Was werden Sie am meisten vermissen, wenn Sie nicht mehr auf dem „Traumschiff“fahren? Meine Schauspieler-Kollegen natürlich, weil man immer mal wieder gerne den einen oder anderen trifft und mit ihm zusammensitzt und spricht. Aber auch die vielen Mitarbeiter hinter der Kamera. Wir hatten immer sehr kameradschaftliche, ja freundschaftliche Zeiten miteinander, es kam selten mal schlechte Stimmung auf. Es war über viele Jahre eine sehr harmonische Zeit, und das Zusammensein mit den Kollegen, Mitarbeitern und Freunden vom Schiff werde ich ganz sicher vermissen. Wie viele Länder haben Sie in all den Jahren bereist? Sehr viele, aber eine Zahl kann ich Ihnen Stets hilfsbereit und mit einem charmanten Lächeln – so kennt das deutsche Fernsehpublikum Heide Keller in ihrer Rolle als Beatrice, der Chefstewardess auf dem „Traumschiff“. Sind Sie je seekrank geworden? Zum Glück nie. Gott sei Dank, denn es muss schrecklich sein. Von den Gastdarstellern hat es in all den Jahren natürlich einige erwischt, sogar mein geliebter Kapitän Heinz Weiss ist mal seekrank geworden, was ihm schrecklich peinlich war. War Ihnen Heinz Weiss, der von 1983 bis 1999 das Steuerrad in der Hand hielt, von den vier KapitänsDarstellern, mit denen Sie zusammengearbeitet haben, der liebste? Das kann man so sagen, und zwar, weil wir wirklich Freunde waren. Er war für mich der Kapitän schlechthin, genauso, wie ich mir einen Kapitän immer vorgestellt habe. Die anderen waren auch gut, aber mein Lieblingskapitän wird immer Heinz Weiss bleiben. Die Chef-Hostess Beatrice war Ihre Lebensrolle, mit der das Publikum Sie identifiziert hat. Glauben Sie, dass Ihnen das Angebote für andere Filme oder Serien vermasselt hat? Weiß ich nicht. Ich habe das, was ich gemacht habe, gerne gemacht – und was nicht passiert ist, ist eben nicht passiert. Damit habe ich überhaupt kein Problem.