Grüß Gott, Gemütlichkeit!
Man soll es ja nicht für möglich halten – kaum hat man sich endlich an dieses sonderbare 2017 gewöhnt, sodass man nicht mehr ständig die falsche Jahreszahl hinter das Datum schreibt, da ist das Jahr auch schon wieder Geschichte. Und wir stehen vor der neuen Herausforderung, im Jahr 2018 nicht ständig 2017 zu schreiben, weil wir uns gerade eben so schön daran gewöhnt hatten, jetzt meistens fehlerfrei 2017 schreiben zu können.
Augenblicklich schimmert das neue Jahr noch verheißungsvoll. Manche von uns werden, während sie diese Zeitung in den zittrigen Händen halten, an den Geruch glimmender Zigaretten denken, weil sie vor ein paar Stunden noch geschworen haben, nie wieder eine dieser widerwärtigen Dinger anzuzünden. Wieder andere werden an ihren von den Feiertagsköstlichkeiten geschwängerten Leibern hinabblicken und ein widerborstiges Knurren verspüren, weil ihr Jahreswechsel bedingtes Gelöbnis der unbedingten Kalorienreduziertheit sie seit gestern, 0:00 Uhr, fasten lässt.
Eine ganz andere Fraktion der Menschheit wird von alledem jedoch nichts tun. Weil ihr die permanente Jagd nach irgendwelchen inneren Schweinehunden gehörig egal ist. Und für die der Begriff „Bikinifigur“im wahrsten Sinne des Wortes ein fließender ist. Die Gemütlichen halt, die nicht mit Reue auf die Feiertage zurückblicken, sondern sich bereits jetzt schon ein bisschen auf Ostern freuen, wenn es wieder Lammbraten gibt und Schokoladeneier und die beim Blick auf den Kalender erleichtert feststellen: In 355 Tagen ist endlich wieder Weihnachten! (nyf) untermstrich@schwaebische.de