Niedertracht im finsteren Forst
Ein Taunuskrimi: Im Wald (1) (ZDF, Di., 20.15 Uhr) - Finster ist’s im Forst. Schon nach den ersten Filmminuten geht auf einem verlotterten Campingplatz mitten im Taunus ein Wohnwagen in die Luft. Wenig später wird in den Trümmern eine Leiche entdeckt. Es ist der Hobbychronist von Waldhain. Über dem Dorf liegt seit 35 Jahren ein Fluch, so wird gemunkelt. Denn damals verschwand der elfjährige Artur Berjakov spurlos. Dass er zuletzt im Wald mit einigen Schulkameraden zusammengetroffen war, die ihn als Aussiedlerjungen schikanierten, wird in diesem Zweiteiler relativ schnell aufgedeckt. Schwieriger ist die Lösung der Frage, ob der ungeklärte, Jahrzehnte zurückliegende Fall im Zusammenhang mit der brutalen Gewaltserie steht, die mit dem Anschlag auf dem Campingplatz im Wald beginnt.
Zum achten Mal gehen Kommissar Oliver von Bodenstein (Tim Bergmann) und Kollegin Pia Sander (Felicitas Woll) auf Mörderjagd und fordern dabei die Merkfähigkeit der Zuschauer heraus. Denn der Krimi von Autorin Nele Neuhaus fächert ein düsteres Spektrum an Borniertheit, Bosheit und Niedertracht auf. Es gibt eine verwickelte Handlung, viele Verdächtige und zahlreiche Rückblenden. Vor allem aber leidet Bodenstein, weil Artur sein bester Freund war. Regisseur Marcus O. Rosenmüller mühte sich redlich, die mit Klischees vollgestopfte, blutige Gruselgeschichte bildschirmgerecht zu trimmen.