Schreinerei schenkt Altartisch für Schwesternhaus
Auszubildender Elias Gutmann fertigt das Werk – Generalvikar weiht am heutigen Dienstag Hauskapelle ein
DENKINGEN - Die katholische Kirchengemeinde St. Michael hat ein Geschenk in Form eines Altar- beziehungsweise Zelebrationstisches für die Hauskapelle im Schwesternhaus von der Schreinerei Moser aus Bubsheim bekommen. Das Werk hat einen Wert von 2000 bis 3000 Euro. Der Auszubildende Elias Gutmann fertigte den Altartisch.
Nach einer Grundsanierung wird das 100 Jahre alte Schwesternhaus seit September 2017 von den indischen Schwestern Elcitta und Sheena bewohnt. Schwester July wird zu einem späteren Zeitpunkt den Konvent erweitern. Da die ausgebildeten Krankenschwestern bei der Sozialstation Spaichingen im Schichtdienst beschäftigt sind, hat die Kirchengemeinde aus dem früheren „Verbandszimmer“eine Hauskapelle geschaffen. Die Gebetsstühle stammen aus der Hauskapelle des Bischöflichen Palais Rottenburg und der über 100 Jahre alte Tabernakel kam aus der Hauskapelle des Wallfahrtsorts Weggental bei Rottenburg. Haus- und Hofschreiner Josef Betting fertigte eine passende Konsole, während Malermeister Jürgen Betting aus Frittlingen das Ganze mit dezenter Farbe einfasste, erläutert Kirchengemeinderatsvorsitzender Norbert Schnee. Nun fehlte nur noch ein passender Altartisch. Norbert Schnee nahm mit Josef Betting Kontakt auf. Nach einem Foto von Pater Sabu machte dieser einen genauen Plan. Jedoch war Betting mangels der notwendigen Maschinen zum Fertigen nicht in der Lage. Mit Schnee suchte er seinen früheren Arbeitgeber, die Schreinerei Moser in Bubsheim auf. „Hier stießen wir überall auf offene Türen, was uns hoffen ließ,“erzählt Schnee.
Einer der drei Chefs, Bernd Moser, nahm die Sache in die Hand, denn dies war ja ein nicht alltäglicher Auftrag für eine Schreinerei. „Ich freute mich über das entgegengebrachte Vertrauen.“Bernd Moser sah die Möglichkeit, die Aufgabe an seinen im dritten Lehrjahr stehenden Azubi Elias Gutmann zu delegieren. „Erstens war dies eine schöne Arbeit, zum anderen war es für Elias eine besondere Herausforderung, dieses Paradestück herstellen zu dürfen“, sagt Moser. „Natürlich habe ich mich besonders angestrengt, denn das Stück sollte ja eine gewisse Wertigkeit erhalten – bildlich gesehen eine Wucht darstellen und trotzdem ein schlichter Schmuck werden“, sagt Elias Gutmann.
Genau nach dem Plan von Josef Betting erstand der Tisch aus massivem Bergahorn in gediegener Form und wurde mit weißem Öl eingelassen. Allerdings sollten Wachsflecken nach Möglichkeit vermieden werden, da diese dem Holz schaden könnten, so Moser.
Schnee bedankte sich bei den beiden Schreinern für die gute Arbeit – auch im Namen der Kirchengemeinde und von Pater Sabu, der überraschend nach Indien musste zu seiner kranken Mutter. Die Freude über das schöne Stück war den beiden Schwestern im Gesicht abzulesen. Die Leiterin des Schwesternkonvents, Schwester Elcitta, bedankte sich ebenfalls bei der Schreinerei Moser. „Immer, wenn wir in der Hauskapelle sind, werden wir an Sie denken.“Die Schreinerei spendete nicht nur das Holz für den Altar, sondern stellte diesen auch umsonst her. Bischof Gebhard Fürst hat die Einrichtung einer Kapelle im Schwesternhaus genehmigt. Generalvikar Prälat Clemens Stroppel aus Rottenburg wird diese am heutigen Dienstag um 17 Uhr einweihen. Die Kirchengemeinde St. Michael lädt zum Einweihungsgottesdienst und anschließenden Stehempfang im Gemeindehaus Vinzenz von Paul ein.