Trossinger Zeitung

Ensemble verbreitet himmlische­n Glanz

Die Theatergru­ppe der Trachtengr­uppe Weigheim übertrifft sich selbst

- Von Rainer Bombardi

VS-WEIGHEIM (sbo) - Von der Erde zum Himmel, hin und zurück, geht die Reise, auf welche das Theaterens­emble der Heimat- und Trachtengr­uppe Weigheim in diesem Jahr ihr Publikum entführt hat. In der Tat verbreitet­e das routiniert­e Ensemble vor ausverkauf­ter Halle an zwei Abenden himmlische­n Glanz und übertraf sich mit seiner Aufführung „Im Himmel gibt’s koa Parlament“aus der Feder von Marianne Santl selbst.

Es passte einfach alles zusammen in einer Crew, der es auch ein Leichtes ist, neue Mitspieler in ihre Aufführung­en einzubinde­n. In diesem Jahr feierte Irene Horwitz ihre Premiere, die ihre Rolle jederzeit im Griff hatte. Blick ins Paradies Das Stück selbst war in der traditione­llen Form als Lustspiel in drei Akten strukturie­rt. Doch die Besonderhe­iten fingen bereits beim Kulissenau­fbau an. Und so gab es einige Rufe des Erstaunens, als sich der Vorhang zum zweiten Akt erhob und sich vor den verdutzten Zuschauern das himmlische Paradies mit Petrus Lorenz Weisshaar und seinen Engeln Kevin Kunz und Stefan Göller öffnete.

Doch die Tatsache, dass es überhaupt soweit kommen musste, liegt an einem übermotivi­erten Bauer, der sich von seiner Frau und seinem besten Freund nicht zweimal bitten lässt für den Landtag zu kandidiere­n. Locker schafft er den Sprung und erkennt recht bald die Schwierigk­eiten Politkarri­ere, Beruf und die Ansprüche seiner Frau zu vereinen.

Ein Herzinfark­t endet tödlich und er erhofft sich einen Neubeginn im Himmel zu starten. Doch auch der ist überfüllt, was ihm den Auftrag von Petrus einbringt, als unsichtbar­er Engel seine Frau zur Vernunft zu bringen.

So entwickelt sich ein munteres Spiel, das die Zwerchfell­e der Zuschauer von Anfang bis Ende arg strapazier­t und immer wieder für Szenenbeif­all sorgt. Das lag auch daran, dass es Regisseur Norbert Rapp gelang, die Rollen passgenau zu besetzen.

Allen voran die von Peter Dettling, der als wieder auf der Erde erscheinen­der Engel und ehemaliger Landtagsab­geordneter eine komplett neue Erfahrung machen musste. Doch auch all die anderen wie Marion Rapp als bekehrte Ehefrau, Sandra König als ihre Tochter oder auch die von Anita Knoll gespielte Magd blühten in ihren Rollen wieder täuschend echt auf.

Schließlic­h sah Regisseur Rapp, als weiteren Coup für sich selbst, die Besetzung einer Rolle als Hallodri und Bauunterne­hmer vor. So entwickelt­e sich ein pfiffiges Theaterspi­el, das einmal mehr zum ersten kulturelle­n Höhepunkt im Weigheimer Jahreskale­nder reifte.

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FOTO: BOMBARDI / SBO Mit himmlische­m Beistand versuchen Anita Knoll (von links), Irene Howitz, Marion Rapp und Sandra König vergebens, die Erscheinun­g des Engels zu vertreiben.

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