Trossinger Zeitung

Zunft-Kleiderkam­mer bietet jedem etwas

Bad Dürrheimer Narrenzunf­t verleiht Kostüme für die tollen Tage

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BAD DÜRRHEIM (sbo) - Die närrischen Tage kündigen sich bereits an, in der Kleiderkam­mer der Bad Dürrheimer Narrenzunf­t kann man in Sachen Häs fündig werden. Die „Riesengard­erobe“ist fortan immer freitags von 18 bis 20 Uhr geöffnet.

„Habt Ihr etwas zum Thema Altertum? Gibt es ein Funkenmari­echen in meiner Größe?“Fragen wie diese waren im Haus des Bürgers nun zu hören, im Dachgescho­ss hatten zum Auftakt Gaby Kaltenbach, Sonja Stuber und Edeltraud Terner Dienst. Während der ersten beiden Öffnungsst­unden der Kammer kamen die Interessen­ten fast schon im Minutentak­t, teils wurde es zwischen den Kostümreih­en eng.

Bunt, manchmal auch etwas schräg, traditione­ll, Kopfbedeck­ungen en masse – wer sich bezüglich der Häsfrage auch einfach mal inspiriere­n lassen möchte, ist vor Ort richtig. Die Häs- oder eben Kleiderkam­mer ist nicht neu, immer wieder neu sind allerdings die darin hängenden Textilien. „Meist finden sich hier die Garderoben der vergangene­n Zunftbälle“, informiert Kaltenbach. Wenn also die Handwerker­innen der Zunft wieder einmal geschneide­rt und sich an die Nähmaschin­en gesetzt haben, sind deren Entwürfe in der Folge auszuleihe­n. Zwei Mal das gleiche Häs auf der Fasnetbühn­e präsentier­en ist schließlic­h kein Thema für jene, die während der tollen Tage auftreten und vorab viele Wochen Vorbereitu­ng investiert haben.

Gummistief­el in der Übergröße 47, zumindest täuschend echte Feuerwehrh­elme, Damen-Pumps, ein Gehrock – „Schnäppche­n“der anderen Art lassen sich in der Kammer machen. Alles freilich haben die Narren der Salinensta­dt auch nicht in petto. Auf die obige Frage nach dem Funkenmari­echen etwa gab sich Kaltenbach skeptisch: „Nein, denke ich, ganz sicher bin ich mir aber nicht. Schauen Sie einfach!“

Für die Jungen und Jüngsten lässt sich in der Kammer auch etwas ergattern, der „begehbare Kleidersch­rank“für die Kinder befindet sich unmittelba­r unter dem Dachgiebel. Die letzte Treppe im Haus des Bürgers nehmen - alles ist schließlic­h noch bunter und farbenfroh­er! Der Häsverleih bringt der Zunft auch etwas Geld in die Kasse, eine einheitlic­he Gebühr gibt es nicht. Je nach Textilie oder „Hardware“wird mehr oder weniger fällig, zudem muss beim Entleih eine Kaution entrichtet werden.

Die Häskammer der Narren gibt es schon über 30 Jahre, ausgebaut wurde diese in Eigenregie. Und weil die Fasnetsmen­schen auch immer wieder deftig sind, hängen die vielen Kleiderbüg­el schlicht und ergreifend an zweckentfr­emdeten Wasserrohr­en. „Die hängen nicht durch und halten, ganz sicher!“, so Kaltenbach, Stuber und Terner.

 ?? FOTO: HAHNEL / SBO ?? Suchen und finden! Die beiden Damen leihen sich das Diabolo-Häs aus und sind zur Fasnet als kleine Teufelchen unterwegs. Die Zunft-Kleiderkam­mer ist bestens bestückt und mit einer achtreihig­en Garderobe versehen.
FOTO: HAHNEL / SBO Suchen und finden! Die beiden Damen leihen sich das Diabolo-Häs aus und sind zur Fasnet als kleine Teufelchen unterwegs. Die Zunft-Kleiderkam­mer ist bestens bestückt und mit einer achtreihig­en Garderobe versehen.

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