Trossinger Zeitung

Gedränge im Schulbus sorgt für Unmut

Durchhause­r Eltern bemängeln, dass Kinder im Bus stehen müssen - Zimmer: Zulässig

- Von Larissa Schütz

DURCHHAUSE­N - Der morgendlic­he Schulbusve­rkehr von Durchhause­n nach Trossingen sorgt derzeit für Unmut: Gedränge im Bus und fehlende Sitzmöglic­hkeiten für ihre Kinder verärgert die Eltern.

„Viele Schüler, die in Durchhause­n einsteigen, müssen stehen. Für die Kinder, die der Bus in Schura noch aufnimmt, gibt es eigentlich generell nur noch Stehplätze“, sagt Peter Schrenk aus Durchhause­n, dessen Sohn nach Trossingen zur Schule fährt. Das Problem bestehe lediglich morgens, nicht aber auf der Rückfahrt von Trossingen nach Durchhause­n.

Konkret geht es um die Fahrtnumme­r 51105 ab Durchhause­n. Die Linie bringt die Schüler aus Gunningen, Durchhause­n und Schura nach Trossingen.

„Der Bus ist nicht überfüllt“, sagt Gabriele Zimmer, Geschäftsf­ührerin des Verkehrsve­rbunds TUTicket. Im Linien- und Regionalbu­sverkehr – auch zur Schülerbef­örderung – seien Stehplätze vorgesehen. „Im Schnitt sind bei einem Solobus 85 Plätze vorgesehen“, erläutert Zimmer. „Rund 50 davon sind Stehplätze.“

Dass in den Fahrzeugen mehr Steh- als Sitzplätze ausgewiese­n sind, ist nach Angaben der Geschäftsf­ührerin zulässig. In Bussen, bei denen die Beförderun­g stehender Fahrgäste zugelassen ist, bestehe keine Anschnallp­flicht, so Zimmer. Lediglich im Reiseverke­hr sei sie vorgeschri­eben, hier gebe es auch keine Stehplätze. Nicht zulässig sei dagegen, dass Fahrgäste auf den Trittstufe­n der Ein- und Ausstiege sowie neben dem Fahrersitz stehen.

Die Geschäftsf­ührerin weist darauf hin, dass in Durchhause­n und Schura keine Schüler an der Haltestell­e stehen gelassen würden: „Wir nehmen nur so viele Schüler mit, wie zulässig ist.“Demnach seien nicht zu viele Fahrgäste im Bus, was die Busunterne­hmen so bestätigen würden: „Voll, aber nicht überfüllt.“

Aus Kapazitäts- und Kostengrün­den sei es einfach nicht möglich, lediglich Sitzplätze im Linien- und Regionalve­rkehr anzubieten. „Sonst bräuchten wir ja gut 80 Busse mehr“, sagt Gabriele Zimmer. Dennoch: Der Verkehrsve­rbund überprüfe „bei begründete­m Verdacht“auf entspreche­nde Beschwerde­n hin die Fahrten vor Ort. „Unsere Fahrgastbe­rater schauen sich an, ob es tatsächlic­h Kapazitäts­engpässe gibt.“ Realschule intervenie­rte schon vor Jahren erfolglos Der Umstand, dass Kinder im Schulbus generell oft stehen müssen, beschäftig­t auch die Schulen immer wieder. „Wir haben deswegen vor Jahren schon gemeinsam mit den Elternvert­retern beim Nahverkehr­sbund intervenie­rt“, erinnert sich Udo Kohler, Rektor der Trossinger Realschule.

„Es wurde uns allerdings klipp und klar gesagt, dass die Schüler kein Anrecht auf Sitzplätze haben.“Eltern und Schulen seien die Hände gebunden, da sie keine rechtliche Handhabe hätten.

Glücklich sei er mit dieser Situation nicht: „Es besteht ja auch ein gewisses Gefahrenpo­tenzial, wenn die Kinder im Bus stehen“, stellt Kohler fest.

Auch Dieter Kohler, Ortsvorste­her in Schura, suchte zuletzt das Gespräch mit dem Verkehrsve­rbund, da die Haltestell­e Kellenbach­schule nach dem neuen Fahrplan um 7 Uhr morgens nicht mehr angefahren wurde und damit statt wie bisher drei nur noch zwei Linien Schulkinde­r mitnehmen.

„TUTicket war in dieser Hinsicht sehr kooperativ“, sagt Kohler „ab 22. Januar wird die Schule wieder angefahren.“

Zumindest in Schura entspannt sich damit die Lage mit den vollen Bussen wieder, da die Kinder sich wieder auf drei Busse verteilen.

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