Trossinger Zeitung

„Das Problem ist meistens die Sprache“

Integratio­nsmanager Siegbert Fetzer stellt sich und seine Arbeit im Gemeindera­t Wurmlingen vor

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WURMLINGEN (ws) - Die Integratio­n von Flüchtling­en ist der Gemeinde Wurmlingen ein wichtiges Anliegen. Auch um die Ehrenamtli­chen der INI-Asyl zu entlasten – „Integratio­nsarbeit ist kein Sprint, sondern ein Marathon“, so Wurmlingen­s Bürgermeis­ter Klaus Schellenbe­rg – hat die Gemeinde im Frühjahr 2017 Siegbert Fetzer aus Trossingen als Integratio­nsbeauftra­gten, jetzt Integratio­nsmanager, eingestell­t. Seit Anfang Dezember betreut er im Rahmen des Pakts für Integratio­n die Gemeinden Wurmlingen, Dürbheim, Rietheim-Weilheim und SeitingenO­berflacht.

Seither sei dieser „Marathon“für Siegbert Fetzer „zur Vollzeitst­elle angewachse­n“, sagte Schellenbe­rg am Montagaben­d bei dessen Vorstellun­g im Gemeindera­t. „Mein Auftrag ist einfach, aus diesen geflüchtet­en Menschen Mitbürger zu machen“, brachte der Integratio­nsmanager sein komplexes Aufgabensp­ektrum auf einen einfachen Nenner. In der Praxis der Unterstütz­ung gehöre „fordern und fördern“zusammen. Man müsse sehen, was die Flüchtling­e selbst leisten könnten.

Ziel sei es, sie „in Arbeit zu bringen“, damit sie letztendli­ch eigenständ­ig leben und ihren Lebensunte­rhalt selbst bestreiten könnten. Aber manchmal „dauert dies halt“, fügte er an. Das Problem sei „meistens die Sprache“. Das nächste Problem seien die „vielen Behördensa­chen“. Nicht einfach sei zudem die Suche nach Wohnraum. Dabei sei es in Wurmlingen „relativ komfortabe­l“: Alle hätten Wohnraum gefunden.

Zu seiner Aufgabe zählt Fetzer nicht nur die aktuelle Unterstütz­ung. Er hält auch das Knüpfen von Netzwerken für wichtig. Und nicht zuletzt probiere er, „Weichen zu stellen für die Zukunft“. Um die Bedürfniss­e zu erkennen, gehe er zu den Flüchtling­en „und sehe, wie sie leben“. Zudem schaue er, „dass die Motivation oben bleibt“. Dies gelte besonders für die Eltern bei der Unterstütz­ung ihrer Kinder, „dass schulisch etwas herauskomm­t“.

Die Eingewöhnu­ng brauche Zeit, warb er für Geduld. Und: Integratio­n gehe nur durch Teilhabe. Ohne die vielen Ehrenamtli­chen in der Betreuung wäre dies noch viel, viel schwierige­r.

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ARCHIVFOTO: ALEXANDRA SCHNEID Siegbert Fetzer

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